Hallo
nachdem immer wieder die selben Fragen auftauchen, hab ich mal ein paar Bilder gemalt
bis auf geringe Unterschiede arbeiten ALLE mechanischen Auflaufeinrichtungen nach dem selben Prinzip, egal ob Rohr oder V-Deichsel, sie unterscheiden sich nur optisch und in Details
die Grundkonstruktion jeder AE (Auflaufeinrichtung) schaut so aus, die Schubstange wird durch den auflaufenden Anhänger nach hinten gedrückt, und zieht über den Umlenkhebel am Bremsgestänge,
Grundfunktion.jpg
Einstellanleitung
die Handbremse ist in der Regel nicht fest mit dem Bremsgestänge verbunden, sonder betätigt nur den Umlenkhebel, je nach Typ verschieden, nur bei alten AE gibt es Übertragungsgestänge die direkt aufs Bremsgestänge gehen, diese sind aber dann auch federnd gelagert, dazu später mehr.
Nun zu der Frage wie erkennt man eine Rüfa (Rückfahrautomatik) und wie funktioniert diese
als erstes muß man wissen das die Rüfa in der Trommel sitz, NICHT in der AE, man kann also von Außen nicht erkennen ob die Bremse eine Rüfa hat, ein eventuell vorhandener Sperrhebel wie hier
sperrh.jpg
an der Auflaufeinrichtung hat allerdings nichts zu sagen, es gibt noch viele ältere Modelle die bereits eine Rüfa und trotzdem einen Sperrhebel haben.
wie also kann man es feststellen?
die erste Methode ist, auf dem Bremsankerblech zu schauen welcher Bremsentyp verbaut ist, dazu muß man aber dann wiederrum wissen ob diese Bremse mit Rüfa ist oder nicht.
die einfachere Methode auch für Laien, Probefahrt, bzw Anhänger schieben
für nachstehende Prüfung ist natürlich eine korrekte und funktionsfähige Bremse voraussetzung
Probefahrt machen, beim fahren oder im Stand sollte die AE ganz ausgefahren sein
bei normalem oder auch festem Bremsen sollte es die AE maximal bis zu 2/3 einschieben
beim Rückwärtsfahren darf sie bis Anschlag reingehen, da dann im Gestänge wieder Luft ist
AE1.jpgAE2.jpgAE3.jpg
man kann das ganze auch im Stand auf ebener Fläche per Hand testen
man zieht die Handbremse an, bis sie normal fest ist, der Hebel sollte dabei ungefähr bis 45 Grad nach oben gehen
Handbr1.jpg
das Bremsgestänge sollte dabei am Umlenkhebel von der Nullstellung ungefähr 1 bis 1,5 cm nach vorne gehen
Gst1.jpgGst2.jpg
wenn man nun den Hänger etwas nach hinten schiebt, macht normalerweise die Bremse auf, sonst könnte man mit dem Auto nicht rückwärts fahren, bei der Handbremse darf das aber nicht sein, die Bremse muß sich automatisch nachspannen und das Gestänge noch weiter anziehen, so das der Hänger nun auch rückwärts bremst
Gst3.jpg
gleichzeitig wandert der Handbremshebel ganz von allein weiter nach oben
Handbr2.jpg
die AE kann das Bremsgestänge nur einen begrenzten Weg anziehen, daher ist es wichtig immer auf eine möglichst spielfreie Einstellung der Bremse zu achten, da ja nur noch etwa 1/3 ihres gesamten Weg als Reserve da ist, wenn die Kolbenstange beim bremsen ganz reingedrückt wird, kann die Bremse nicht mehr richtig anziehen, außerdem stößt das dann recht unangenehm beim bremsen
wie man oben am Gestänge sehen kann, wird beim Rückwärtsschieben das Gestänge wesentlich weiter angezogen als die Schubstange das alleine schafft, dies ist nur durch den Handbremshebel möglich der den Umlenkhebel wesentlich weiter bewegen kann als die Schubstange
wie kommt es nun zu der Bewegung wie von Geisterhand?
Jede Bremse mit Rüfa muß eine selbsttätige Nachspannung haben (einzige Ausnahme die letzten Peitzmodelle mit dem ganz kurzen Auflaufweg)um ein rückwärtsrollen zu verhindern, dies wird je nach Hersteller ganz unterschiedlich erreicht, Sinn und Zweck ist aber immer gleich
bei der BPW sitz unter der AE eine dicke Feder in einem Dämpfer, die den Handbremshebel nach oben drückt
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bei Knott ist eine dicke Feder in einer Hülse die am Hebel zieht
Fsp2.jpg
bei Alko übernimmt das ein Gasdruckdämpfer direkt im Handbremshebel
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alle anderen modernen AE arbeiten mit ähnlichen Methoden
bei Uraltbremsen wie an diesem alten Westfalia ist keine automatische Nachstellung vorhanden, bzw nur dann wenn der Nutzer die Handbremse auch richtig bedient
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wenn man die Handbremse nur anzieht, bis sie fest ist, also in etwa so, wie man es vom Auto gewohnt ist, (ratsch,fest) bremst sie den Hänger zwar vorwärts, aber nicht rückwärts
bei diesen Handbremsen ohne Federspeicher, muß man den Handbremshebel mit wesentlich mehr Kraftaufwand noch möglichst weit über den ersten "Fest" Punkt anziehen, dadurch spannt man die untem im Gestänge eingebaute Feder
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so weit vor, das diese im Falle das der Hänger sich rückwärts bewegt, das Gestänge wieder nachspannt und ein unbeabsichtigtes zurück rollen verhindert
dieses System hatten, in ähnlicher Form auch andere Hersteller, bei Alko war die Feder in einer Hülse, ähnlich wie heute der Federspeicher bei Knott
so nun wünsch ich allen viel Spass beim Anhänger rückwärts schieben, einige werden das bestimmt probieren
und hier noch die Einstellanleitung für Knott Bremsen und die Einstellanleitung für Alko Bremsen, bis auf die Art der Nachstellvorrichtung ist der Einstellvorgang immer der gleiche, sinngemäß passt diese Anleitung auch für alle andern Marken
einzige Ausnahme, die alte Peitz mit kurzem Auflaufweg, dort ist es etwas anders, siehe unten
Gruß Mani