Pferdeanhänger Polywand reparieren

  • Moin,

    ich hab die letzten Tage das Forum schonmal durchsucht aber keine so wirklich Antwort gefunden.

    Und zwar löst sich bei meinem Poly Pferdeanhänger an 2-3 Stellen die Innere Polyschicht vom Holzkern und an der Linken Seite haben sich auch 3 Schrauben der Versteifung aus der Wand gezogen und diese macht nun eine Welle.


    Meine Vermutung besteht darin das der Holzkern weich ist, habt ihr vielleicht Tipps wie man dort Fachmännisch repariert?

    Meine Idee war von Innen die Wand vorsichtig auftrennen, das alte Holz irgendwie raus Schneiden/Kratzen, neues Holz rein und dann neu einlaminieren, Spachteln/Schleifen und wieder schön lackieren.

    Aber funktioniert das wirklich so einfach?

    Oder gibt es eine andere Art solche Wände so reparieren?

  • Meine Idee war von Innen die Wand vorsichtig auftrennen, das alte Holz irgendwie raus Schneiden/Kratzen, neues Holz rein und dann neu einlaminieren, Spachteln/Schleifen und wieder schön lackieren.

    Vergiss diese Idee mal einfach ganz schnell !!

    Das sollte unmöglich sein, bzw. Pfusch.

    Ohne es zu sehen ist auch jede Hilfeidee reine Kaffeesatzleserei.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Ich habe heute mal ein paar Bilder gemacht.:)

    Wie sieht denn bei Polyanhängern eine Fachgerechte Reparatur der Wände aus?

    Man kann ja nicht sagen wenn das Holz gammelig ist muss der Anhänger weg, reparieren geht ja eigentlich immer weil es auch irgendwie zusammen gekommen ist.

    Im Internet hatte ich schon was von Füllen mit einem Kunststoff und von Innen dann ein Stabiles Alublech draufkleben/Schrauben gelesen, aber zumindest das Alublech finde ich nicht so hübsch.


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  • Eigentlich tauscht man dann so eine Wand. Natürlich kann man alles flicken, was aber keinen dauerhaften Erfolg bringt.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Die Wand tauschen geht ja nicht weil der Aufbau ein komplettes Teil ist, ansonsten hätte ich das gerne gemacht weil es deutlich einfacher ist.

  • Hallo Hnokki,

    Ein alter Böckmann? Aus den 80ern?


    Es gibt tatsächlich Leute die den Kern herausschälen und neu füllen... Wichtig ist das es fachgerecht und ohne Lufteinschlüsse geschieht. Das Dach muss gestützt werden. Die Hülle ohne Holzkern hat keine wirkliche Stabilität. Beide Wände haben es lt. den Bildern komplett hinter sich. Das Poly altert natürlich auch. Stelle dir einen 30 Jahre alten Gartenstuhl aus Kunststoff vor. Der wird auch spröde.

    Mit dem spitzen Bleistift gerechnet:

    Verkaufen als Weide Hütte für Schaafe oder Ziegen und suche für das Pferd was stabiles anderes.


    Wenn das nicht in Frage kommt und du handwerklich top drauf bist lege los.

    Erst einmal muss alles ab. Schrauben, Leisten, Polster....

    Zur Montage musst Du die neue Platte in die Polyhaut einlaminieren.

    Mein Bekannter hat das in seiner Fachwerkstatt einmal gemacht und lehnt es seither ab. Die Anhänger werde auch nie wieder so stabil wie bei Auslieferung.

    * Böckmann HB1 * Humbaur HKT132515 * tpv MB 3 * Vezeko Husky * Ifor Williams CT136HD * Ifor Williams HB 401 R *2x Ifor Williams HB 403 * Ifor Williams HB 506 R Flügeltür/Rampe * Ifor Williams 506 Standart

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  • Es gibt tatsächlich Leute die den Kern herausschälen und neu füllen... Wichtig ist das es fachgerecht und ohne Lufteinschlüsse geschieht. Das Dach muss gestützt werden. Die Hülle ohne Holzkern hat keine wirkliche Stabilität. Beide Wände haben es lt. den Bildern komplett hinter sich. Das Poly altert natürlich auch. Stelle dir einen 30 Jahre alten Gartenstuhl aus Kunststoff vor. Der wird auch spröde.

    Was ist denn neu füllen ohne Lufteinschlüsse?

    Das Dach muss immer gestützt werden, wenn an einer Seitenwand gearbeitet wird. Einen Gartenstuhl aus Kunststoff kannst nach 10 Jahren wegschmeissen, deshalb sind Pferdeanhänger genauso wie Boote aus glasfaserverstärkten Polyamid.



    Die Reparatur wird mit Sicherheit eine Menge Arbeit. Ich hatte das auch mal vor, habe dan aber den Anhänger doch verkauft. Irgendjemand in Bulgarien hat sich dann die Arbeit aufgehalst.

    Du musst die innere Poly-Schicht auftrennen und abnehmen. Den Holzkern entfernen und eine neue Platte einsetzen. Das Ganze wird mit Epoxidharz verklebt. Die innere Polyschicht wir dann auch wieder aufgeklebt. Damit die einzelnen Schichten sich miteinander optimal verbinden, müssen da tatsächlich einige Löcher rein. Anschließen würde ich eine zusätzliche Schicht mir einer Glasfasermattte von innen auflegen.

    Das ist jetzt nur Theorie, die ich mir angelesen hatte. Ein Bootsbauer oder entsprechende Foren haben da deutliche Wissensvorteile.


    Das Reserverad an der Seitenwand sieht chick aus, durch die Vibrationen wird die Seitenwand aber unnötig belastet. Wenn du unbedingt ein Reseverrad benötigst, packe es unter den Hänger.

    Das Ganze Ausmaß dessen, was das auf dich zukommt sieht sdu am besten, wenn du die hintere Metallleiste löst und du Einblick in die Seitenwand bekommst.



    Andreas

  • Ja, luftdicht einlaminieren/verpressen. Dazu gibt es Profis...

    Wenn man das nicht kann besser sein lassen. Sonst ist es nach 5 Jahren wieder Müll.

    Und beim Holz Poly bleibt das Skelet ja stehen. Bei diesem Modell gibt es keins.


    Das Ersatzrad beim Pferdeanhänger am Unterboden? Ganz schlechte Idee. Turnierplätze sind nicht immer glatt und matschfrei.

    Dann lieber innen rein.


    Ordentliche Anhänger haben das Ersatzrad an der Seite oder Heckklappe aber an einem Metallträger der NICHT an der Platte verschraubt ist.

  • Vielen Dank für eure Antworten:)

    Ich habe ja vor 2 Jahren schon einen Holz Anhänger neu aufgebaut, da ist es natürlich simpel, Zerlegen, neues Holz auf Maß sägen und verbauen.

    Poly ist für mich jetzt Neuland und da ich sowieso noch ein paar Monate in Kurzarbeit bin ist das so ein Projekt um einfach mal Sachen auszuprobieren, Zeit spielt dabei keine Rolle da der Holzanhänger auch noch vorhanden ist.

    Den Grundsätzlichen Umgang mit GFK kenne ich noch aus einem Zwei Wöchigen Lehrgang aus der Ausbildung, ich denke es schadet aber auch nicht das Wissen mal wieder aufzufrischen.


    Ich habe mich jetzt mal etwas im Boots Bereich umgesehen da es dort halt einfach viel weiter verbreitet ist mit GFK zu arbeiten und bin dabei auf Coosa Composite Platten gestoßen welche im Bootsbau als Ersatz für Sperrholz zur Versteifung und zum Bau von Primärstruktur genutzt werden.

    Was sagt ihr denn dazu solche Platten zu nutzen statt wieder anfälliges Holz einzukleben?

    Was man so liest müsste die Festigkeit ziemlich locker ausreichen.


    Allerdings habe ich auch die Möglichkeit ins Auge gefasst die Wand mit mehreren Lagen eines Kernlagenvlies zu füllen und so die erforderliche Härte und Steifigkeit wiederherzustellen.


    Die Wand wieder mit Holz zu füllen ist zurzeit tatsächlich die letzte Option da es im Bootsbau anscheinend recht gute Optionen gibt welche (auf den ersten Blick) leichter zu verarbeiten sind, leichter vom Gewicht sind und auch nicht wieder gammeln können.


    Das Ersatzrad wurde von Böckmann halt an der Wand verbaut wie üblich bei diesen Baujahren, ist sogar so im Fahrzeugschein eingetragen.

    Aber die Idee das ich es eigentlich nicht benötige hatte ich auch schon, da mach ich mir dann Gedanken zu wenn die Außenlackierung bzw das Spachteln ansteht.


    Ich werde ich auf jedenfall auf dem laufenden halten was hier weiterhin passiert auch wenn es manchmal etwas dauert bis Updates kommen.

  • Ordentliche Anhänger haben das Ersatzrad an der Seite oder Heckklappe aber an einem Metallträger der NICHT an der Platte verschraubt ist.

    Das gilt leider nur für Ifor Williams, bei einem Pferdeanhänger der sonstigen üblichen Verdächtigen habe ich das noch nie gesehen. Sowieso merkwürdig, dass die Ifor nicht stärker verbreitet sind bei uns, da sie ziemlich stabil und durchdacht aussehen. Vermute ich zumindest anhand der Bilder, die ich kenne. Hatte bisher aber keinen in den Fingern.


    Andreas

  • Im Oldtimerbereich gibt es Karosseriestrukturen die als nicht restaurierbar gelten. Nur als Bemerkung. Völlig wertfrei.


    Im Bootsbereich wurde als ich mich dafür interessierte Wabenpvc und Vakuumlaminieren als Ersatz für das weggefaulte Balsaholz in den Sandwichdecks gehandelt. Ein Problem sehe ich in der Punktbelastung durch die Pferdehufe und daß das Laminieren im Werk meist nicht über Kopf bzw senkrecht passiert. Vielleicht ist deine Idee in den Bootsforen zu suchen gut. Ich kenne keinen der einen Gfk Anhänger mit Holzeinlage fachgerecht mit befriedigendem Ergebnis restauriert hat

  • Es gibt auch außerhalb des Oldtimerbereichs Strukturen, die nicht mehr verwertbar sind. Das ist aber, völlig wertfrei, hier total fehl am Platz und am Thema vorbei.

    An den Seitenwänden und nur um die geht es hier, gibt es auch keine Punktbelastung durch Pferdehufe. Wenn die Seitenwände durch Hufe malträtiert werden, dann durch Tritte. Wenn so ein Pferd mit 600 - 800 Kilo durchdreht, triitt das letztendlich alles kaputt, egal aus was die Seitenwand oder Heckklappe ist.

    Das tagtägliche Probleme ist das leichte Treten des Pferde sowie das Schaben mit den Hufen an den Seitenwänden. Dadurch werden die Seitenwände an der Oberfläche beschädigt, Wasser und Urin dringt ein und das Innenleben beginnt zu gammeln, ohne dass man es bemerkt. Aus dem Grunde haben viele Pferdebesitzer ihre Anhänger an den Seitenwänden mit Gummimatten versehen.

    Senkrechtes Laminieren stellt im übrigen kein Problem dar. Das das im Werk nicht gemach wird ist klar, weil die entsprechende Formen haben.


    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Jay () aus folgendem Grund: Bitte keine Fullquotes!

  • Zitat von Hnokki

    Man kann ja nicht sagen wenn das Holz gammelig ist muss der Anhänger weg, reparieren geht ja eigentlich immer weil es auch irgendwie zusammen gekommen ist.

    ...


    Darauf bezog sich das mit den Karosseriestrukturen. Um zu große Erwartungen des Threaderöffners zu relativieren. Als Beispiel. Hatte mit dem Zitieren nicht geklappt, bin nicht so firm damit.


    Zu den Punktbelastungen: wenn die Zossen beim austicken um sich schlagen und schräg stehen, lassen sie bestimmt die Seitenwände außen vor. Doppelschwör. Ich hätte da zur Lastverteilung dann lieber eine Siebdruckplatte drin als irgendwelchen Leichtfüllstoff. Ich z.B. habe deshalb Flugzeugaluminium Platten in unserem Aluhänger mit Sandwichwänden lt. Hersteller an den Seiten nachgerüstet. Verteilt die Trittbelastung gut.Unser Hänger hat austickende Pferde ganz gut überstanden.

    Dafür sind sie eigentlich auch gebaut. Jedenfalls wenn sie nicht schon struktuelle Mängel oder Vorschäden gibt.


    Tritt=Punktbelastung. Oder sehe ich das fasch?


    Zum senkrechten Laminieren mit Epoxy: gut, ich kanns nicht, gebe ich neidlos zu das ich das bewundere wenn du das kannst, bin ich zu ungeschickt zu.


    Und jetzt bin ich raus und warte das Ergebnis ab.