Anyway... es ist schon erstaunlich, wie verbissen hier einige eine veraltete Technologie verteidigen ohne sich mit den Alternativen wirklich beschäftigt zu haben. Die haben dann zuhause wahrscheinlich auch noch ein 8Track und halten Kassetten, CDs oder Streaming für Blasphemie
Ich bin in der IT unterwegs, bei vielen Sachen ziemlich fortschrittlich. E-Autos halte ich für gar nicht so dumm. Hier im Ort (ländlicher Speckgürtel um Stuttgart) gibt's viele Leute, die das perfekt passende Einsatzszenario für E-Autos haben: Renter, tagsüber häufig zu Hause, PV auf dem Eigenheim-Dach und Fahrten meistens im Radius 10-50km. Perfekt!
Jetzt gucken wir uns mal an, wovon die (deutsche!) Automobilindustrie so lebt. Ganz viele Autos sind Geschäftsfahrzeuge, Passat&A6&E-Klasse&5er werden in DE fast nie privat gekauft. Geschäftsfahrzeuge bedeutet häufig Jahresfahrleistungen von 20 bis 60tkm. Die meisten davon können mit E nichts anfangen. Es paßt nicht zum Einsatzszenario. (Komme mir keiner mit "oh, Dienstwagen ist soo billig, alle anderen träumen nur davon" - das ist ein ziemliches Märchen, aber eine andere Geschichte)
So, und jetzt ich: ausserhalb von Corona bin ich genau so ein Nutzer, Jahresfahrleistung meist zwischen 40 und 60tkm, und ich fahre derzeit ein steuerlich subventioniertes Hybridvehikel. Ich bin selten so schlecht gefahren, aber mit Abstand noch nie so billig. Und warum? Weil die derzeit 736 feinen Herrn aus Berlin einen dermaßen großen Förderschwachsinn verzapft haben, daß ich es auch heute noch kaum glauben kann. Ich bin noch nie ein derart schweres und spritschluckendes Fahrzeug gefahren, bei gleichzeitiger Förderung des Antriebskonzeptes, der überaus dämlich ist. Mit E komme ich maximal 30km weit, meist nicht mal 15. Ich kann also nur in meinem ländlichen Dorf abgasfrei fahren, überall anders puste ich dafür doppelt so viel Schadstoffe raus wie mit einem sinnvollen Auto. Juchee!!
Das Problem ist nicht meine "Gestrigkeit", sondern die Kombination aus fehlendem Produkt mit E-Antrieb mit schwachsinniger Förderung.
Im übrigen: wir könnten genug Energie haben. Das Problem ist nur die Speichertechnik. Mit einer 10kWp PV Anlage erzeugt man rund 10.000kWh pro Jahr und bekommt einen Haushalt mit 4.000kWh nicht halbwegs autark, von bezahlbar ganz abgesehen. Warum nicht? Weil es keine passende Energiespeichertechnik gibt! Batterietechnik für's Haus liegt meist so zwischen 5 und 15kWh, im Auto geht's da ernsthaft nicht mal los. Die aktuellen "Langläufer" wie Tesla Model 3 schaffen mit 60kWh nicht mal 500km nach WLTP - das heißt, im Winter und bei der empfohlenen Entladung von 80% auf 20% dann vielleicht ernsthafte 250-300km. Mit einer Batterie, die 4 bis 12x größer ist als das, was in einem Einfamilienhaus verbaut wird!
Das ganze ist sicherlich für viele Einsatzzwecke sinnvoll, aber mit Sicherheit nicht für die Mehrzahl der Einsatzzwecke. Und: es ist viel zu teuer für den Massenmarkt. Ausser, irgendwer findet die Revolution der Speichertechnik. Ich warte darauf, und ich würde mich freuen. Weil ich tatsächlich sehr gerne elektrisch fahre, auch wenn's bei mir halt nur gute 15km sind ...
PS. Ich streame ne Menge. Und ich nutze und kaufe noch CDs. Auch das ist ein anderes Thema.