Wie du aus meinem Nicknamen schließen kannst, bin ich absolut kein Freund von Tandemachsen, solange eine Soloachse gewichtstechnisch ausreicht. Mein Eduard hat 1,5t auf einer 13"Achse und möglich sind ja bis zu 1,8t.
Die Nachteile von Tandemachsen sind:
- Höheres Leergewicht durch zweite Achse
- Erhöhter Verschleiß/Reifenabrieb bei engen Kurven
- Händisch nur manövrierbar wenn man die vordere Achse mit dem Stützrad entlastet, wodurch das Stützrad mit deutlich mehr als der Stützlast belastet wird. Bei unbefestigtem Untergrund oder mit Ladung fast unmöglich.
- Durch den kurzen Federweg gibt es viele Situationen, wo die Achsen ungleich belastet werden. Beispiel: Bordsteinkante überwinden mit Tandem: Die Vordere Achse bekommt in dem Moment das volle Gewicht und weil sie vor dem Schwerpunkt liegt noch zusätzlich die Stützlast plus eine negative Stützlast. Die erforderliche Zugkraft zur Überwindung solcher Hindernisse ist deutlich größer als beim Einachser und dieser Effekt ist natürlich bei sehr kurzen Tandemanhängern am größten.
Alle diese Nachteile sprechen für mich für einen Einachser, überall wo möglich.
Timo
Noch eine Kurze Ergänzung zu den aufgeführten Nachteilen:
Im Leerzustand ist ein Tandemanhänger natürlich auch deutlich härter und "sprunghafter" und ich muss halt vier statt zwei Reifen ersetzen und zwei statt einer gebremsten Achse warten.
Alle oben aufgeführten Nachteile gibt es prinzipiell beispielsweise auch beim LKW, allerdings nicht so dramatisch, weil die Federwege dort meist mehr als zehnmal so groß sind und die Reifen den doppelten Durchmesser haben. So stellt dann eben ein Bordstein kein Hindernis mehr dar, während man mit einem heckgetriebenen PKW mit beladenem, kurzem Tandemanhänger mit 10"Bereifung (schlechtestmögliche Konfiguration) an einem normalen Bordstein durchaus scheitern kann.