Hallo Leidensgenossen
Heute bin ich, voller Enthusiasmus zum TÜV um meinen 49 Jahre alten Autotransporter wieder auf die Straße zu bringen. In den letzten Wochen war ich ja samstags permanent beschäftigt das Teil wieder verkehrstüchtig und fahrbereit zu machen. Dafür hatte ich gestern extra beim TÜV angerufen und nachgefragt wie der Ablauf sein sollte. Problem ist nämlich dass das Teil seit 23 Jahren abgemeldet ist, als Autotransporter geboren wurde, zum offenen Kasten umgewidmet wurde und jetzt wieder ein Autotransporter sein soll. Der Prüfer am Telefon fragte ob die alten Papiere noch da seien was ich bejahte. Daraufhin meinte er dass das gar kein Problem sei das wäre mit einer normalen HU und in Verbindung mit einer Umwidmung erledigt, ich solle vorbei kommen. Also heute morgen noch schnell zum Reifendienst und 4 neue Reifen drauf machen lassen. Die Alten waren wirklich noch der erste Satz von 1972.
Ich also, wie gesagt heute Nachmittag hin zum TÜV und natürlich war der Prüfer, mit dem ich gestern telefoniert hatte, nicht da! Dafür ein junger schneidiger Prüfer, frisch von der Akademie der von einem älteren Kollegen scheinbar angelernt wurde. Der ältere Prüfer war sichtlich angetan von meinem alten Ross und bewunderte die Arbeit die ich mir gemacht hatte.
Als erster Punkt kam die Frage wo die Wiegenote für den Anhänger ist. Ich sagte dass ich keine habe aber das doc wohl nicht notwendig sei weil doch der Anhänger nur wieder in seinen Ursprungszustand versetzt wurde und dessen Gewicht doch in den Papieren steht. Er bestand aber auf einer Wiegenote! In diesem Moment hätte ich eigentlich schon wegfahren müssen weil schon klar war was passieren würde. Ich war aber voller Hoffnung, auch weil ich noch nichts bezahlt hatte, und ließ den Trailer bei der benachbarten Raiffeisen wiegen. Oh Wunder, der Trailer hatte das geschafft wovon viele Frauen träumen, er hatte in 49 Jahren nicht zugenommen. Zurück beim TÜV setzte sich der Prüfer in mein Auto machte eine Vollbremsung mit dem Gespann! Alle 4 Räder blockierten ganz brav. Der junge Prüfer bemängelte jedoch dass die Auflaufbremse fast bis zum Anschlag einfuhr. Ich sagte dass ich das Zuhause mit einem 13-er Schlüssel in 2 Minuten gerichtet habe. Beim Licht konnte er, zum Glück nichts beanstanden, ist ja auch alles neu gemacht! Dann ging es auf den Bremsenprüfstand wo alles in der Toleranz war. War richtig stolz auf mich weil ich das "Phi-mal-Daumen" eingestellt hatte. Dann bemängelte er dass die Rückfahrsperre der Auflaufbremse nicht festzustellen sei. Ich erklärte im dass die Arretierung, beim Versuch sie gangbar zu machen, kaputt gegangen wäre und ich das gebaute Ersatzteil in der Tasche habe, Als ich es ihm bringen wollte, schmiss er mich, wegen Corona, aus der Halle. Normal hätte ich da sagen müssen dass er bitte von meinem Auto/Anhänger weggehen soll damit ich aus der Halle und vom Hof fahren kann aber ich ließ ihn weiter machen. Schließlich hatte ich ja Zeit und nichts bezahlt. Dann hob er den Anhänger an damit er die Achsschwingen und die Buchsen überprüfen konnte. Da konnte er, genau wie beim Chassis, nichts beanstanden. Bei der Arbeit die ich mir gemacht hatte war das unmöglich! Zum Schluss beanstandete er noch die Kotflügel weil die, seiner Ansicht nach, zu "labberig" wären. Die müsste ich noch mehr befestigen. Außerdem solle ich die Radlager mal nachschauen die würden leicht rauschen. Da mir schon klar war dass das heute nichts mehr wird sagte ich dass ich das machen werde und bin ohne weitere Diskussion vom Platz gefahren. Habe den Anhänger erst einmal wieder in die Garage gestellt und werde morgen früh die Mängel beseitigen. Hat halt einfach nicht sein sollen. Ich fahre am Samstag nochmal hin vielleicht klappt es ja dann wenn ich nachgebessert habe.
Aber chic sieht er trotzdem aus!
Ich gebe Bescheid wenn ich endlich Erfolg hatte!
Bis dann und Guten Rutsch, Achim
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