Beiträge von berghonk

    Gern möchte ich euch das Ergebnis meiner Recherchen mitteilen: Ich habe mit zwei Prüfstellen und auch dem Mitarbeiter beim Kraftfahrtbundesamt telefoniert, der die Typzulassungen für Anhängerteile dort bearbeitet.


    Die Behörde sagt: Wenn der Hersteller Unterlagen für eine Typprüfung einreicht, sind diese erst ein mal verbindlich. Wenn dort drin steht, dass bestimmte Veränderungen an den typgeprüften Teilen durch bspw. Fahrzeugbauer oder Dritte erlaubt oder möglich sind oder der Erlaubnis des Herstellers unterliegen, so ist dies durch das Typgenehmigungsverfahren gedeckt.


    Beispiel:

    Der Hersteller eines Zugholms schreibt in den Unterlagen seiner Typgenehmigung für einen Zugholm folgenden Satz: "Am Zugholm-Vorderteil kann wahlweise rechts oder links ein Stützradhalter angeschweißt oder angeschraubt werden."


    In diesem Fall ist das Bohren und Anschrauben oder Schweißen erlaubt! Dies sollte besser immer noch mal in Rücksprache mit dem Hersteller des tipgeprüften Teils geschehen, aber grundsätzlich ist es erlaubt und darf nicht im Rahmen der technischen Prüfung beanstandet werden.


    Wir werden in unserem Fall von so etwas keinen Gebrauch machen, da man schon relativ sicher in der gesamten Materie unterwegs sein muss, um so zu argumentieren. Als Ingenieur hätte ich da aber keine Ängste....


    Das Thema kann dann wahrscheinlich auch geschlossen werden.

    Kannst du hier vorstellen um was für eine Art Anhänger es geht? Wäre mit Sicherheit interessant.

    Ja, gerne!


    Erst mal zu uns: Wir sind im Bereich Event-Gastronomie tätig und wollten den Nachbau eines Airstreams als Food Trailer für unser Unternehmen kaufen. Im Markt tummeln sich diverse deutsche Anbieter, die letztendlich immer die Aufbauten solcher Anhänger aus China importieren und dann die Fahrgestelle selbst darunter bauen. Zusätzlich gibt es noch eine sehr kleine Firma in Polen, die solche Trailer herstellt. Qualitativ sind die extrem gut und bringen ein COC-Dokument mit. Die Preise sind jedoch deutlich im Bereich ab. 60.000€ (zumindest für unsere Ausstattung)


    Also haben wir uns auf die Suche nach dem "echten" Hersteller in China gemacht, haben ihn gefunden und dann dort begonnen ein Angebot einzuholen. Das hat allein ca. 4 Wochen gedauert. Weitere Klärungen danach noch mal 3 Wochen. Da nach Auftragserteilung jedoch die Transportkosten immer weiter explodiert sind, haben wir nun noch zwei weitere kleine Anhänger bestellt, um den Containerplatz in unserem Schiffscontainer maximal auszunutzen. Wir hoffen, die kleineren Anhänger nach Eintreffen und der Zulassung dann hier verkaufen oder vermieten zu können.


    Stand heute sind alle Anhänger in der Produktion und die Zusammenarbeit mit der Fabrik gestaltet sich sehr gut. Wir lassen durch einen Dienstleister die Qualität der Arbeiten vor Ort prüfen. Dazu gehören Werkstoffprüfungen als auch Laborprüfungen nach diversen europäischen Normen. Die dort verbauten Achsen, Auflaufeinrichtungen und Deichseln sind angeblich "Original ALKO", aber dem trauen wir nur zum Teil. Unsere Prüfungen haben jedenfalls ergeben, dass AL-KO intern die Lieferwege in die Fabrik für die Auflaufeinrichtungen nachverfolgen kann, aber für die Achsen gilt das nicht so richtig. Deswegen haben wir vereinbart, wirklich nur Chassis und Aufbau aus China zu kaufen.


    Abweichend vom Standardprodukt der Chinesen haben wir diverse Materialien und Einbauteile durch bessere ersetzen lassen und haben auch eine Feuerverzinkung des gesamten Chassis vereinbaren können. Im Innenausbau wird Elektrik, Wasser und Gas selbst gemacht.


    Die Chinesen geben uns eine Fahrzeugidentifikationsnummer (so dass wir keine TP-Nummer hier "kaufen" müssen). Die Verkehrs-Beleuchtung ist noch das Thema, wo es aus meiner Sicht etwas hakt, aber das bekommen wir noch in den Griff. Insofern bin ich mittlerweile sehr guter Dinge.


    Am 08.08. ist die Abnahme aller Anhänger in China durch unseren Dienstleister geplant. Dann bezahlen wir die zweiten 50% und die Verschiffung wird dann zwei Wochen später laufen, so dass wir gegen Anfang November (mit ausreichend Zeitpuffer für mögliche Veränderungen) die Zulassung haben werden.


    Lohnt sich das Alles? Finanziell in jedem Fall. Über den Zeitaufwand reden wir besser nicht...

    Hallo Mani,


    Entschuldige, ich habe gar nicht gesehen, dass es hier weiter gegangen ist.


    Korrekt: Ich lasse gerade einen Anhänger in China fertigen, der hier in Deutschland im Wege einer Einzelzulassung zugelassen werden wird. Die dort verbauten "original AL-KO" Teile sind teilweise nachvollziehbar Originalteile. Für die Achsen jedoch ist es sehr fraglich, ob diese wirklich original wären. Ebenso ist die Zugdeichsel des Anhängers von den Chinesen selbst geschweißt und an den Hänger anschraubbar. Das ist mir allerdings für eine Einzelgenehmigung zu heiß.


    Daher werden Achsen, Zugholm und Auflaufeinrichtung von Knott hier vor Ort verbaut.


    Ginge es bei diesem Projekt nur um 300€, dann würde ich das sicher nicht machen. Das Gesamtprojekt liegt jedoch (Stand: heute) bei ca. 40000€ inklusive Transportkosten, Qualitätssicherung vor Ort, Steuern, Zöllen und Zulassungskosten.


    Viele Grüße!

    Hallo,


    Ich habe mal eine Frage an die echten Profis hier: An einen importierten Anhänger möchte ich einen Zugholm anbauen. Ich habe mir nun vom Hersteller die Unterlagen der EG-Typgenehmigung der Zugholme zuschicken lassen. In der enthaltenen Montage- und Betriebsanleitungen als auch in den Zeichnungen werden diverse Möglichkeiten zur wahlweisen Veränderung des Zugholms beschrieben.


    Folgender Text steht in der Typgenehmigung bzw. den Unterlagen:


    Bedeutet dies?


    a) Der Hersteller kann mir gegenüber eine individuelle Anbindung des Holms an den Rahmen absegnen (z.B. durch Schweißen an den Holm oder den Rahmen)?

    b) Der Hersteller gibt mir frei, außen selbst durch Bohren in den Holm oder Schweißen auch einen Stützradhalter anzubringen?


    Bevor Ihr mich fragt, wieso ich hier im Forum frage und nicht beim Hersteller: Ich möchte denen nicht dauernd auf den Geist gehen und ich werde sicherlich nicht der Letzte sein, der einen Standardzugholm an einen Anhänger Bohren, Schweißen, etc. will. Hier im Forum wird ja immer die Meinung geäußert, jegliche Veränderung sei bei Todesstrafe verboten. Nach Prüfung der Unterlagen der Typgenehmigung scheint mir das jedoch nicht wirklich so zu sein....


    Über Rückmeldungen und/oder eine Diskussion freue ich mich!


    Liebe. Dank und schönen Tag!

    Hallo!


    Meine Suche im Forum hat leider nicht so richtig weitergeführt.


    Frage: Ich möchte gerne einen Tandemanhänger aus dem Ausland importieren. Der wird dort so gefertigt, dass die VBG10-M von Knott genau drunter passen und eine KF20-A von Knott als Auflaufeinrichtung angebaut werden kann.


    Die Deichsel gehört fest zum Rahmen und ist verschweißt. Ist das zulassungstechnisch ein Problem? Es existiert natürlich keine Bauartgenehmigung für die Deichsel.


    Im Gesetz steht ja:


    Zitat

    Einrichtungen zur Verbindung von Fahrzeugen (§ 43 Abs. 1), mit Ausnahme von

    a) Einrichtungen, die aus technischen Gründen nicht selbständig im Genehmigungsverfahren behandelt werden können (z.B. Deichseln an einachsigen Anhängern, wenn sie Teil des Rahmens und nicht verstellbar sind),


    Tandem ist ja nicht einachsig...?!


    Ist das ein Problem? Wie wird damit umgegangen?


    Viele Grüße!


    P.S.: Der Anhänger ist bisher weder gebaut, noch gibt es Fotos. Ich reiche aber gern welche nach, wenn es soweit ist.