Vorab: selbstverständlich entscheidet ein jeder selbst, wofür er seine hartverdienten Kronen ausgibt. Daher ja auch der Hinweis: hinfahren, angucken, anfassen, eigene Meinung Bilden. Nur der Hinweis darauf, "Das ist mist, benutz die Suche!" hilft nun einmal auch nicht. Es gibt hier keinen einzigen Sammelthread zu "allen" Gebrechen der Eduards, denn dann wäre ein Link dorthin hilfreicher als jeder Hinweis zur Suche. Macht man das (suchen), ist man sehr viele Abende beschäftigt. Ich habe mir jedoch mal die Mühe gemacht und versucht alles aufzugreifen, was an Mängeln an diesen verrufenen Anhängern hier zu finden ist. Ich wollte schließlich herausfinden, worauf ich bei meinem Anhänger achten muss. Kurzum: viel mehr als in meinem ersten Post in diesem Thema war es nicht.
Ich habe nie behauptet, dass die enttäuschten Eduard-Besitzer hier im Forum Mist erzählen würden und sie nicht enttäuscht sein dürfen. Bei meiner Suche zu Problemen am Eduard habe ich anscheinend aber Deine eigene Erfahrung mit der Marke wohl überlesen oder übersehen. Gib mir gerne die Gelegenheit das geradezurücken und zeige mir das Thema.
Man muss einfach beim Hersteller Eduard differenzieren. Wie ich bereits schrieb, betreffen die "Schnitzer" eher die Light-Varianten mit den geschraubten anstelle geschweißten Rahmen, welche andere Verschlüsse aufweisen, andere Scharniere und unterdimensionierten Zurrpunkte besitzen. Bei den beiden hier im Forum aufgeplopten Themen zu schleifenden Rädern an der Ladefläche waren ja mutmaßlich falsche Achsen verbaut. Ich weiß aber nicht mehr, ob das Cargo- oder Light-Varianten waren.
Die beiden hier im Forum aufgetauchten Fälle zum gebrochenen Verbinder zwischen Deichsel und Rahmen waren keine jungen Modelle, sondern beides ältere Semester. Die Bauweise findet sich so heute nicht mehr bei Eduard. Das kann also nicht "die schlechte Qualität heutiger Modelle" spiegeln.
Für alle Hinweise in diesem Forum, speziell diverse Negativaspekte bei den "Lights", bin auch ich sehr dankbar, denn sie haben mich noch rechtzeitig umgestimmt in meinem ursprünglichen Vorhaben ebensolche Variante neu beim Händler zu ordern. Ich habe für dasselbe Geld einen gebrauchten Cargo gekauft.
Und fürs Protokoll: mein Cargo ist etwas über 2 Jahre alt. Der macht keine Mucken. Also kann man auch nicht perse behaupten Eduard passt heute qualitativ nicht mehr.
Thema: "Händler sagt, die Qualität hat bei Eduard abgenommen". Eine solche Aussage alleine muss immer im Gesamtkontext bewertet werden. Den Kontext bei diesem besagten Händler kenne ich konkret nicht, kann sie daher nicht explizit einordnen
Mir hat ein Händler gegenüber erwähnt, dass Eduard eine andere Mentalität zu Gewährleistungsansprüchen als ein Humbaur hat. Da ging es konkret um eine Charge Ladebordwände, welche verkratzt waren. Man hat sich seitens Hersteller gewehrt diese Reklamation anzunehmen, weil es sich um Nutzfahrzeuge handle und die Funktion der Teile auch durch Kratzer sich im angestrebten Nutzungszeitraum nicht verschlechtern werde. Ich kann hier beide Seiten verstehen, der Händler möchte schließlich neue Ware auf dem anspruchsvollen deutschen Markt nicht als B-Ware liegen haben. Das wird vermutlich zwischen Händlern und Eduard desöfteren zu ähnlichen Fällen kommen. Daher kann m.M.n. die Abwehrhaltung seitens der Händler kommen. Andererseits kann es durchaus auch dazu kommen, dass jene Händler, die in ihrem "kleinen" Marktgebiet wenig Marge erzielen können mit Eduard auch lieber ihre Cashcows anderer Hersteller supporten. Und das kann man durchaus auch durch solche Stimmen erzielen. Letzteres ist alles Theorie. Natürlich würde kein "guter" Händler sowas jemals tun. ![]()
Eduard hat sich am unteren Preissegment platziert und will hier in Preisführerschaft funktionierende Konzepte auf den Markt bringen und schafft das auch sehr erfolgreich. So stark wie Eduard ist kein anderer Hersteller in den vergangenen Jahren gewachsen. Wenn man den Preisführer kauft, darf man nicht einen "Qualitätsführer" erwarten. Ein Vergleich zwischen einem Dacia und einem Mercedes führt je nach Bewertungsmethode auch nicht zu einem Patt.
Noch eines zur allgemeinen Haltung zu einer Marke: Nur, weil man etwas immer und immer wieder wiederholt, wird es nicht wahrer. Man muss einfach bei den Fakten bleiben und die Stammtischparolen dabei aussen vor lassen. Das kann man auf den Zwist zwischen Opel- und VW-Fahrer beziehen, eben wie auch auf Anhänger-Marken.
Es gibt unterschiedliche Anforderungen eines Nutzers und anhand derer sollte die Kaufentscheidung auch getroffen werden. Der Ansatz hier im Forum ist dazu auch hervorragend: man fragt nach Einsatzzweck(en) und -bedingungen und empfiehlt darauf basierend ergebnisoffen verschiedene Optionen. Das ist m.M.n. der richtige Weg und sollte derart sachlich und argumentbasierend auch weiter geführt werden.
LG Sven