Frohe Weihnachten 2019

  • Weihnachten ist traditionell die Zeit für Besinnliches ;)...


    Warum nicht trotzdem mal die Frage „Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? Bringt er wirklich die Geschenke?“ aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive betrachten?


    Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? Bringt er wirklich die Geschenke?


    Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. Es gibt aber ca. 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch nicht klassifiziert werden konnten. Daher ist es durchaus möglich, dass es auch fliegende Rentiere gibt, die bisher aber nur der Weihnachtsmann gesehen hat 8o..

    Es gibt auf der Welt 2 Milliarden Kinder unter 18 Jahren. Da der Weihnachtsmann aber nur die christlichen Haushalte beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf ca. 15 %, d.h. 378 Mio. Kinder. Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 1,5 Stück pro Familie ergibt das ca. 92 Mio. Haushalte. Wir wollen annehmen, dass in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.


    Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Arbeitstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist. Damit ergeben sich 822,6 Besuche/ p. sek. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit: einparken, aussteigen, Schornstein runter klettern, Socken füllen, restliche Geschenke verteilen, sein hingestelltes Weihnachtsessen vertilgen, Schornstein wieder rauf klettern und ab zum nächsten Haus. Nehmen wir an, dass jeder dieser 91,8 Mio. Stopps gleichmäßig über die Erde verteilt ist. Dann ist jeder Haushalt vom anderen 1,3 km entfernt, was eine Gesamtentfernung von 120,8 Mio. km ergibt. Nicht mitgerechnet sind die Unterbrechungen für das, wie essen, trinken, WC-Besuch, usw. Was bedeutet, dass der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sek. fliegt, also mit 3.000-facher Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde, der Ulysses Space Probe, schafft grade mal lächerliche 43,8 km pro Sek. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro Stunde.

    Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein ca. 1 kg schweres Geschenk. Der Schlitten hat dann beladen ein Gewicht von 378.000 Tonnen, nicht mitgerechnet den Weihnachtsmann, der als recht korpulent bekannt ist. Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Wie man hört, kann ein "fliegendes Rentier" das zehnfache an Gewicht ziehen. Dann braucht der Weihnachtsmann für seinen Schlitten 216.000 Rentiere! Das erhöht das Gewicht auf 410.400 Tonnen. Das ist mehr als das vierfache Gewicht des Superschiffes Queen Elizabeth.

    410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/sec. erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand. Die Rentiere werden dabei aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, welches wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Die Rentiere in der ersten Reihe müssen dadurch 16,6 Trillionen Joule/ pro Sekunde an Energie absorbieren. Und zwar jedes für sich! Das heißt, sie würden sofort in Flammen aufgehen. Die nächsten beiden Rentiere würden voll dem Luftwiderstand preisgegeben und es würde einen ohrenbetäubenden Knall geben. Alle anderen Rentiere würden innerhalb von 5/1000 Sek. zerstäubt. Der Weihnachtsmann würde in der Zeit einer Beschleunigung von der Größe der 17.500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt, d.h. ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann würde mit einer Kraft von 20,6 Mio. Newton an das Ende seines Schlittens genagelt.

    Und das bedeutet: wenn es den Weihnachtsmann jemals gegeben hat, dann wäre er bestimmt schon tot!


    Gruß Jens