Knott Auflaufbremse und Radbremse einstellen - Probleme

  • Moin,

    ich bin Alex aus Braunschweig und habe ein Problem mit unserem Anhänger. Ich bin gerade durch den TÜV gefallen mit einer nicht bremsenden zweiten Achse und einer nicht funktionieren Auflauf- bzw. Rückfahreinrichtung.


    Der Anhänger ist BJ 2007 mit Knott Bremsen, 2 Achsen, 3,5t zGG und ich habe ihn knapp 2 Jahre bei mir. Jetzt war der erste TÜV fällig und er ist, wie beschrieben, durchgefallen. Folgende Probleme habe ich nun:


    1. Problem: Ich wollte die Bremse nachstellen und bin natürlich der Anleitung von Knott gefolgt. Zuerst das Bremsgestänge gelöst und dann Rad für Rad an der Schraube gedreht, bis sich das Rad nicht mehr drehen lies und dann wieder eine halbe Umdrehung gelöst. Anschließend das Spiel der Bremsseile kontrolliert. Wie zu erwarten war auf der ersten Achse alles gut, wie gefordert etwa 6-8mm Spiel im Seil, bis die Bremse packt. Auf der zweiten Achse habe ich aber deutlich mehr Spiel im Seil, ungefähr den doppelten Weg, bis das Rad bremst, obwohl ich das Lüftspiel wie gefordert eingestellt habe (Schraube soweit drehen, bis das Rad blockiert und dann ca. eine halbe Umdrehung gelöst). Alles Probieren hat nichts genützt, wenn alles richtig eingestellt war hat nur die erste Achse gebremst. Ich habe dann die Seile an den Bremswaagen so eingestellt, dass die beiden Seile für die zweite Achse deutlich mehr Vorspannung haben. Nun bremst beim Betätigen der Handbremse zwar auch die hintere Achse, allerdings sind die Bremswaagen nun komplett schief und nicht wie gefordert rechtwinklig zur Zugachse...!? Woran kann das liegen? Seile gelängt? Belagstärke spielt doch eigentlich keine Rolle, weil man das mit der Schraube ausgleicht...?


    2. Problem: Bei gezogener Handbremse konnte man den Hänger immer noch rückwärts schieben. Außerdem hatte ich beim Anfahren auch ständig ein schlagendes Geräusch von hinten vernommen. Also einen neuen Auflaufdämpfer eingebaut und siehe da, der alte war schon ganz schön hinüber und lies sich kaum mehr richtig eindrücken (ich weiß, bei der Anhängergröße ist auch der Dämpfer entsprechend hart, allerdings lies sich der Neue mit etwas Gewalt eindrücken, der Alte fast nicht mehr). Trotz dem neuen Dämpfer und der oben beschriebenen Bremseinstellung lässt sich der Anhänger immer noch bei gezogener Handbremse rückwärts schieben. Ich habe aber den Verdacht, dass dieses Problem mit dem anderen zusammen hängt...


    Weiß jemand Rat? Am liebsten würde ich einfach alle 4 Belagpaare und die Seile neu machen, um Ruhe zu haben. Aber vielleicht gibt es ja noch eine einfachere Methode...?


    Gruß

    Alex


    Edit: Was mir noch aufgefallen ist: Der Hebel steht bei gezogener Handbremse schon sehr weit oben. Deutet auf einen langen Betätigungsweg hin, oder? Das Bremsgestänge ist nun bis zum Anschlag am Umlenkhebel eingeschraubt, weil Mutter vor der großen Ausgleichswaage so festgerostet ist, dass man diese Waage nicht mehr nachstellen kann.

  • Das der Anhänger rückwärts schiebbar ist, liegt an der Rückfahrautomatik. Du könntest den Anhänger sonst niemals rückwärts mit dem Auto rangieren.


    Dein Anhänger ist 12 Jahre alt, da würde es sich durchaus lohnen, die Bremsen in Augenschein zu nehmen. Möglich das die Seile langsam festgehen und die Beläge hart oder verschlissen sind.


    Die Bremsen können auch unterschiedlich verschlissen sein, grade wenn eine Achse stärker bremst als die Andere.

    Die schrägen Ausgleichswagen deuten auf die Bremsseile.


    Nach 12 Jahren wollte unser Anhänger auch neue Bremsseile.


    Beim Hausherrn wirst du fündig, um die Reparatur auszuführen.


    Gruß Matthias

  • Ich habe noch mal geschaut: Mit dem angehängten Anhänger und gezogener Handbremse lässt sich der Anhänger mit dem Auto zurückfahren. Ohne angehängtes Auto lässt sich der Anhänger NICHT zurück schieben.


    So soll es doch auch sein oder? Der TÜV hatte mir irgendwas davon erzählt, dass der Handbremshebel deutlich weiter zurück gehen muss, wenn man mit angezogener Handbremse rückwärts fährt. Er schnappt nun nur etwas mehr zurück (wenn er angehängt ist), aber nur ein kleines Stück. Wenn er aber abgehängt ist, bremst er ja rückwärts mit angezogener Handbremse


    Gruß

    Alex

  • Zitat

    Ich habe noch mal geschaut: Mit dem angehängten Anhänger und gezogener Handbremse lässt sich der Anhänger mit dem Auto zurückfahren. Ohne angehängtes Auto lässt sich der Anhänger NICHT zurück schieben.


    Mit abgezogener Handbremse darf sich der Anhänger nicht bewegen lassen. Punkt.


    Bei Knott ist als Anhaltspunkte, bei ca 90° bei gezogener Handbremse,

    Schiebst du den Anhänger rückwärts sind es ca 110°.


    Ich vermute das deine bremse zu straff angestellt ist und die Handbremse deshalb nicht in den federspeicher kommt.


    Gruß benni

    Eduard Wiederholungstäter:thumbup:

  • Hallo


    also am besten erstmal hier lesen


    ich vermute das deine Bremsen einfach am Ende sind,

    3,5t und vielleicht noch relativ viel so gefahren, da kann das schon sein das nach 2 Jahren neue brauchst


    des weiteren können die Spannschlösser festgegammelt sein, daher stellen sich die Bremsen nicht mehr richtig zurück und die ganze Einstellerei hat kein Wert, und zu guter Letzt können auch deine Seile rostig und schwergängig sein



    da hilft nur Aufmachen, alles kontrollieren und gängig machen bzw erneuern


    Gruß Mani

  • Ok, das hatte ich schon befürchtet. Dann werde ich mich mal die Tage dransetzen und dem Zuge gleich alles erneuern (Gestänge, Seile, Schlösser, Beläge). Ich werde berichten.


    Gruß

    Alex

  • So, ich habe nun alles mal gewechselt und augenscheinlich funktioniert alles. Er bremst sanft, bei gezogener Handbremse bekomme ich den Anhänger mit dem Auto nicht bewegt und wenn ich versuche rückwärts zu fahren, blockiert er ebenfalls und der Handbremshebel klappt deutlich nach hinten.


    Was habe ich alles getauscht: Auflaufdämpfer, Federspeicher, Bremsgestänge, Bremswaage, Seile, Backen und Spannschlösser.


    Bei der Demontage zeigten sich eigentlich keine Auffälligkeiten. Die Beläge waren noch in Ordnung und alle Spannschlösser liefen leicht. Alle Seile liefen ebenfalls leicht in den jeweiligen Hüllen. Auf der vorderen Achse wurden die Beläge aber scheinbar schon getauscht, weil dort schon eine 32er Achsmutter verbaut war. Hinten war noch eine 36er Mutter drauf. Trotzdem habe ich alles getauscht. Lediglich der Federspeicher schien einen Defekt zu haben, da er selbst bei ausgehängtem Bremsgestänge den Handbremshebel nur senkrecht nach oben stellen konnte. Alles weitere konnte man manuell machen, ohne das man spürbaren Wiederstand merkte.


    Morgen gehts zum TÜV, da sollte alles laufen. Danke an alle für die Tipps!


    Gruß

    Alex