Heinemann 1971, Bremsen einbauen

  • Hallo Forum,


    habe seid kurzem einen 600kg gebremst Heinemann Anhänger Typ Z 615 B, Fahrgestellnr T-00407 (mit Brief), und möchte die von einem Vorbesitzer entfernten Bremsen wieder aufrüsten (also Neue, die alten sind nicht mehr vorhanden)
    Meine Frage ist vor allem, ob es finanziell im Rahmen bleibt, und ich damit die HU schaffen kann. Der Hänger ist seid 2004 abgemeldet.
    Leider habe ich das Typenschild der alten Bremsen, wie hier im Forum beschrieben am Bremsankerblech nicht finden können.
    1. Kann mir jemand mit den Fotos im Anhang den Bremstyp herausfinden? (4-Loch-Felge, M10, Lochkreisdurchm 100mm) Oder sagen, an welcher Stelle das Typenschild noch zu suchen wäre?
    2. Was haltet ihr von der Achse, ist sie noch TÜV-fähig? Zwischen Rohr und Schwinge ist so etwas wie ein schwarzer Gummi eingeklemmt, an der Stelle, wo er unterbrochen ist, hat´s relativ viel Rost.(Das Foto ist leider nicht optimal scharf)
    3. Wie kann ich prüfen, ob die Auflaufvorrichtung i.O. ist? Wenn ich von Hand vorne auf die Kupplung drücke, lässt sie sich langsam nach hinten verschieben. Die Lasche, an die vermutlich die Bremsstange angeschraubt wird, bewegt sich dabei aber nicht.
    Wie ihr seht, möchte ich nicht Geld für die Bremsen ausgeben, nur um dann festzustellen, das anderweitig etwas nicht geht und der Aufwand aus dem Ruder läuft.
    Die Bremsen will ich aber nutzen, da ich den Anhänger auch an eine ungebremste Agria (Kleintraktor) anhängen will. Und dort darf max. 630kg zGG ran. Deshalb der alte Karren! :)

  • Hallo


    das ist ne uralte Peitzbremse, da brauchst diese Beläge und alles andere was noch dazu gehört


    Spreizschloß, Tellerfedergruppe, Bremseile, die Hülsen hinten usw, aber ich schätze wenn alles zusammen rechnest, bist bei über 300 € und manche Teile sind im Shop schon garnicht mehr gelistet, wer weiß obs die noch gibt


    da ist ne neue Achse günstiger


    komplett schaut die Bremse so aus, falls sie doch herrichten willst


    das die Gummis da an der Achse rausschauen ist normal


    Gruß Mani

  • Hallo Mani und Peter


    vielen Dank schon mal für eure schnellen Antworten!


    Die Bremse die du mir zeigst deckt sich sehr gut mit dem, was ich bei meinem Hänger rekonstruieren kann.
    In einer Bremstrommel hat mir der Vorbesitzer nämlich noch Tellerfederpaket dringelassen. Und ein Spreitzschloss habe ich auch noch lose dazu bekommen. Ist zwar schön völlig verrostet und sitzt fest, ich hoffe das aber mit Rostlöser wieder hinzukriegen.
    Also einmal Spreitzschloss, 1x Tellerfederpaket, Satz Bremsbacken, Bremsgestänge mit Ausgleichblech, 2x Bremsseil, evtl. 2x Bremsseilstütze??
    Kommt nach meiner Berechnung im günstigsten Fall auf 175 Euro.
    Ob die Trommeln wieder genug bremsen, wenn ich die Rostschicht innen mit einer Drahbürste runterbürste?
    Mani, was würde eine neue Achse kosten? Da muss ich doch auch noch Seilzüge, Gestänge, evtl. Bremsbacken und evtl. neue Räder dazurechnen??


    Wichtig: Die Auflaufbremse darf nicht wesentlich kaputt sein. Eine neue würde zu teuer kommen. Wenn ich den Handbremshebel ziehe, passiert an der Lasche, an der der Gabelkopf für das Gestänge hängt, rein gar nichts. Ich werde jetzt versuchen, die Auflaufbremse auszubauen und prüfen.


    peter: Im Brief steht leider nichts von der Bremse. Die Achse ist grösstenteils mit Farbe überpinselt, wie auch auf den Fotos zu sehen. Falls etwas eingeprägt wäre, könnte man es sehen, eine reine Aufschrift wäre nicht mehr erkennbar. In der Nähe des linken Rades ist ein flaches Blech von unten angeschweisst, vielleicht war das mal ein Typenschild, bevor es überpinselt wurde. Aber ich denke mit Mani´s Tip liege ich schon ziemlich richtig!


    Viele Grüsse
    Andi

  • Halt, stopp, falsch!
    Die Auflaufbremse scheint doch funktionstüchtig zu sein:
    Wenn der Handbremshebel gezogen wird, bewegt sich nach ca. 30% Weg die Lasche, in der der Gabelkopf für das Gestänge sitzt, nach vorne (bremst)
    Wenn die Auflaufeinrichtung kräftig von Hand eingedrückt wird, was ca. 30mm Weg hat, bewegt sich die Lasche erst nach ca. 2/3 des Weges.
    Und zurückfahren (auf Hub null) will die AE kaum von selbst, man muss sie recht kräftig wieder herausziehen (was beim Ziehen des Anhänger durch den PKW ja wohl schneller geht).
    Frage an die Spezialisten: Ist das ein normales Verhalten?
    Danke für eure Mithilfe bei diesem Projekt.


    Eine gute Nachricht von einem HU-Prüfer habe ich noch bekommen: Trotzdem der Hänger seid 8 Jahren stillgelegt ist, reicht eine normale HU aus, wenn der Brief vorhanden ist. :]
    Vor ca. 5 Jahren waren die Regeln noch anders.

  • Hallo,


    das mit der Vollabnahme hat sich schon länger erledigt. Schwierig wird es aber, wenn du z.B. eine andere Achse - also keine baugleiche - einbaust.


    Das Verhalten der Auflaufeinrichtung ist zunächst mal so in Ordnung. Richtig testen kann man das erst, wenn die Bremsanlage komplett ist.


    Gruß


    Peter

  • Hallo


    hab doch oben gesagt, neue Achse kostet 300, da ist natürlich alles dabei, auch die Seile


    allerdings gibts ein Problem, diese Peitz Bremse und AE ist die mit dem kurzen Auflaufweg, da passt keine günstige Knott Achse, sondern nur eine von WAP und die sind deutlich teurer, also doch besser herrichten


    aber kauf dir alle Teile neu, nicht eine Seite neue Teile und andere Seite den alten rostigen Müll, so bringst nie ne gleichmässige Bremse hin, und somit auch keine HU, da sparst am falschen Ende sonst


    Gruß Mani


    und die Bremse ist schon die S234R, es gibt nur zwei Peitz mit Tellerfederpaket, und die andere hat dieses runde Rohr nicht

  • Hallo,


    bei einem bekannten Internetauktionshaus tauchen gelegentlich Peitzachsen auf. Einfach mal nachhaken, ob da die passende Radbremse verbaut ist. Teile ausbauen und wiederverwenden könnte dann günstiger werden als Neukauf der benötigten Teile.


    Gruß


    Peter


    ... der noch einen Wohnwagen mit dieser Bremse hat, der noch gebraucht wird.

  • Guten Abend,


    noch eine fiktive Betrachtung des nötigen Gestänges, die ja bei dem erworbenen Anhänger nicht mehr vorhanden sind.
    Habe mal die Abstände zwischen Aufnahme am Bremsankerblech zu festem Aufnahmeblech(siehe Bild 2 vom 28.11.) an der Achse gemessen,
    und ausserdem vom Aufnahmeblech vor zum Gabelkopf.
    Das Ganze dann grob und meist nicht masstäblich gezeichnet:
    Was mir zuerst aufgefallen ist: Beim kleinsten gängigen Seilzug mit Hüllenlänge 800mm muss die Hülle schon ganz schön gestaucht werden, dass sie zwischen die Aufnahmen passt. Ideal wäre hier ne Hüllenlänge von >=630mm (Strich-Punkt-Linie). Die Seillänge ist o.k.
    Das Gewinde M12 an der Hülle muss wohl irgendwie in mein festes Aufnahmeblech 2x Bohrung ø10 rein. Hoffe, das ich mich vermessen habe, ansonsten aufbohren, und hoffen, dass der Bohrer nicht am Längsschlitz verhakt. Der Stutzen D14x10 passt sicher direkt in die Aufnahme am Bremsankerblech.


    Zum Zweiten ist in der Skizze zu sehen, dass noch etwa 670mm Gewindestangenlänge verbaut werden müssen, um zum Gabelkopf und der Lasche an der AE vorzukommen.
    Das geht mit den standardmässig angebotenen "Kurzgestänge M8" nun gar nicht.
    Erfreulicherweise gibt es beim beliebten Inet- Autionshaus Gewindestangen V2A auch in Linksausführung, 100cm für ca. 5Euro.
    Weiss jemand, was für Zugkräfte beim Bremsen wirken? V2A hat leider keine sehr gute Zugfestigkeit.
    Habe ich einen Denkfehler in der Skizze?
    Grüsse
    Andi

  • Hallo


    das Spannschloß kannst Dir sparen, das Spiel kannst auch genauso gut am Ausgleichseisen einstellen, dann brauchst auch kein Linksgewinde


    die Seilhülen können ruhig etwas länger sein, außerdem kannst se ja auch über kreuz verlegen, dann dürfen sie länger sein, ist eh von Vorteil, weil der Radius größer wird, und sie leichter flutschen


    wenn das aufbohren des Widerlagers wegen dem Schlitz nicht klappt, dann schraub da einfach ein anders drauf, aber ich denke da hast dich vermessen und wenn nicht, gibts noch die gute alte Rundfeile, der macht der Schlitz nichts


    Gruß Mani

  • Hallo Mani,


    also vom Gabelkopf vorne direkt eine Gewindestange M8 (o.ä.) ca. 780 lang zum Ausgleichseisen, ohne Spannschloss, und die Länge an der Durchgangsbohrung einstellen und mit zwei M8-Muttern sichern, richtig so?
    Die Idee mit den Seilhüllen über kreuz verlegen find ich richtig gut:super:
    Zwischen deinem Ausgleichseisen und meiner Waage https://anhaenger24.de/352110.html
    dürfte sich funtkionell nicht viel unterscheiden, oder?
    Was halt maßlich besser passt (Lochabstand).


    Danke für die Tipps!
    Andi

  • evtl. eine Gebrauchtachse..
    kann man das Eingrenzen, in welchen Achs-Typen die S234R eingebaut wurde?


    Andi

  • Hallo,


    soweit ich das sagen kann, haben die Achsen die Bezeichnung EBD/EBG und eine Zahl (8.5 oder 10 oder 12 U)
    Aber nicht bei Achsen mit Kennzeichnung U/V


    Auf diesen Achsen gibt es aber auch Radbremsen R234-76!


    Gruß


    Peter

  • ..nach zweiter Näherung komme ich auf ca. 250Euro Ersatzteilkosten plus Kleinteile und HU.
    Da schaue ich mich mal genau nach einer gebrauchten Achse um.
    Hat vielleicht grad jemand eine mit Peitz S 235 R-Bremsen ????????
    Oder auch nur das Innenleben der Bremsen?
    Andi

  • Hallo Peter,


    hab ich schon. Er sagt, dass er bis Auktionsende nicht mehr dazu kommt, das Typenschild an der Bremse anzuschauen.
    Wenn da jetzt die falschen Bremsen drin sind?
    Aber danke für deine Recherchen!
    Gruss
    Andi

  • Hallo Peter,
    der Anbieter von deinem Link hat mir noch den Bremstyp durchgegeben: S234-76.
    Wären die falschen gewesen, gut das ich nicht geboten habe.
    Die Angabe der Achse mit EBD-10 war eben auch nicht eindeutig mein Bremstyp.
    Oder könnte man eine komplette Achse mit ebendiesen Bremsen einbauen, wäre die kompatibel mit meiner AE?? (Die Länge der Achse muss natürlich zu meiner Hängerbreite passen)


    Ein freundlicher HU-Prüfer hat mittlerweile das Foto meiner Achse gesichtet, und die rostige Stelle als oberflächlich und nicht relevant bezeichnet:police:
    Grüsse
    Andi, der weiter nach einer S234R späht.

  • Liebes Forum,
    rückblickend möchte ich mich bedanken für die Unterstützung beim Herrichten meines gebremsten Anhängers, besonders an Mani und Peter vielen Dank!
    Der Hänger ist durch die HU gekommen, :bierbayer:der Prüfer ist auf den Bremsprüfstand gefahren ("mit kaum Gewicht im Hänger kann man die Bremskraft natürlich nicht voll messen") und einer kräftigen Bremsung aus ca. 20km/h- zur Zufriedenheit des Prüfers!
    Die Rückfahrautomatik wirkt u.U. erst, nachdem kurz nochmal nach vorne gefahren wird!
    Verwundert war der Prüfer, dass die Verriegelung der Klappen nicht gesichert sind (Splint o.ä.), was aber vermutlich dieser alten Bauweise geschuldet ist, es dürften Orginal-Riegel sein, an denen keine Manipulation zu erkennen ist.
    Also Plakette ohne Einschränkung erhalten, Halelluja!
    Andi