Anhaenger mit Wechselaufbau

  • Moin.

    Da ja unser Friedel leider am Unterboden schwächelt und einer Restauration bedarf und wir für den Hof eh schon mit dem Gedanken gespielt haben, uns einen Anhänger zu kaufen, kam meine Holde jetzt auf die Idee, man könne doch das Fahrgestell von Friedel während der Restauration als Anhänger nutzen. Das brachte mich wiederum auf den Gedanken, daß ich ja einen Wechselaufbauanhänger bauen könnte:

    - 1400er Achsenset gibt´s für 700€ samt AE, Fertigrad 185er Breite 14" für 100, Licht ca. 150, fehlt noch Material für Rahmen und der Kleinkram.

    - Klassicher Rahmen wie bei offener Kasten

    - An den Ecken "Dreiecksbleche" z.B. 12mm stark mit Bohrung z.B. 25mm Durchmesser für Befestigung von Bordwänden oder Wohnaufbau

    - Normale Lichtleiste hinten, Begrenzungsleuchten vorne und hinten.

    - Maße Kasten 3x1,2m bzw. Maße ohne Deichsel 3x1,9m - (passend für Wohnkabine Friedel)

    Hab da jetzt mal kurz FreeCad angeworfen und bin zu einem Ergebniß gekommen:

    Computer-1519.pngComputer-1520.pngComputer-1521.png


    An der Kabine von Friedel kann ich dann unten an den Boden passende Platten mit Bolzen anbauen. Bolzen kommen in die Öffnungen am Rahmen, Splint durch und es kann los gehen mit Urlaub.

    Ich glaube man erkennt, wie ich denke. Auf die Querträger soll dann natürlich noch ein Boden aus Siebdruck drauf. Längsträger sind mit den Außenkanten 1100mm auseinander - da paßt dann eine Achse mit 1100er Auflage, wenn ich nicht völlig falsch liege. Als "Material" habe ich jetzt einfach mal 60er Vierkant mit 5mm stärke für Längs- und Querträger gezeichnet. Platten in den Ecken sind 12mm stark - paßend zu Siebdruckboden. Kotflügel, Lichtträger, etc. fehlen noch. Deichsel ist nur mal angedeutet.


    Von der Stange gibt´s ja sowas nicht wirklich. Klar gibt´s Plattformanhänger mit der Fläche. Allerdings dann entweder als Hochlader (doof wegen Einstieg bei "Wohnwagennutzung") oder halt mit über 2m Gesamtbreite wegen den außenliegenden Rädern, was mir optisch dann nicht so zusagen würde, wenn wir damit Campen gehen.

    Oder man nimmt z.B. einen Neptun UNI N13 mit 305x166cm Ladefläche und 10cm Bordwand und muß sich dann noch einen Zwischenrahmen oder ähnliches zum sicheren "Stauen" der Kabine bauen.


    Da es ja hier viele Profis gibt - grade was Eigenbau und TÜV angeht, dachte ich, daß ich erstmal hier frage. Bin mir nämlich absolut nicht sicher ob z.B. meine Gedanken bezüglich Rahmenbau, Größe und Anzahl der Träger, etc. hinkommen. Deichsel würde ich auch wie Längsträger bauen und an den vorderen 3 Querträgern anschweißen. Alles miteinander verschrauben ist wohl nicht? Dann könnte ich es komplett selber bauen. Geschweißt habe ich noch nicht.

    Bin gespannt was ihr dazu sagt.

  • Also ist Schrauben erlaubt? Also in Quer- und Längsträger Löcher bohren, Schraube durch, Mutter drauf und gut? Dann muß ich wohl hier und da ein paar Winkel mit einschrauben, damit´s grade bleibt? Gewicht ist nich ganz so wichtig. Wohnkabine wird nicht über 800kg kommen und ich brauch auch nicht mehr Zuladung als Kasten. Elch darf halt nur 500kg ungebremst ziehen, sonst hätten wir schon nen Baumarkthopser hier stehen.

    Hab grade mal Bildur von Multiladern geschaut. 5-6 Querträger dürften wohl auch reichen? Wie sieht´s mit den Querschnitten aus? OK, zu groß oder zu klein. Eher auf Rechteck gehen? Wäre hochkant stabiler, wenn ich die paar Vorlesungen an der FH noch richtig im Kopf habe?

  • Hi,


    den Rahmen zu verschrauben ist durchaus möglich. Allerdings bietet sich das bei Hohlprofilen nicht unbedingt an, weil für jede Verschraubung Hülsen in das Rohr müssten. Bei einer Konstruktion aus gekantetem Blech wäre das etwas anderes.

    30x50x3 Material

    Das funktioniert für den Längsträger nicht.


    "Dreiecksbleche" z.B. 12mm stark

    Das ist viel zu schwer.


    Vorab würde ich erst mal entscheiden, ob der Anhänger eine geschraubte Kaufdeichsel bekommt oder nicht. Ist das nicht der Fall, würde ich bei einem Anhänger der 1,5 t-Klasse beim Längsträger mindestens (!!!!) auf eine Höhe von 80 mm gehen. Die Breite muss mind. 40 mm werden, sonst müssen für die Achse Konsolen angebracht werden.

    Mit einer Kaufdeichsel kann man mit etwas Geschick etwas weniger hoch bauen.


    Gruß

    Gerhard

  • OK. Müßen die Hülsen geschweißt werden? Bzw. wie werden die verbaut? Müßen vermutlich in das Kastenprofil geschoben und dann verschraubt werden? Fummelig aber ich mag sowas.

    Kaufdeichsel weiß ich noch nicht. Geht erstmal um Ideensammlung bzw. was ist machbar. Achsenset gibt´s ja günstig, Material für den Rahmen kauft man Stück für Stück nach Baufortschritt bzw. Geldbeutel. Klar kostet´s insgesamt mehr als ein Anhänger von der Stange. Ist dann aber halt auch genau auf Maß.

    Wie stark sollten die Bleche für den Wohnaufbau denn sein? Oder einfach ohne Bleche und mit passenden Schrauben samt Hülsen duch die Querträger verschrauben?

    Gitterrohr bzw. Fachwerk dann aus kleineren Profilen und ähnlich wie bei Drehschemeln? Also Hauptträger oben und unten dann quasi Dreiecke dran zur Aussteifung wie bei alten Eisenbahnbrücken?

    Da ich auch gerne am PC mit CAD "spiele", freue ich mich über Aussagen zu Größe und Anzahl von Profilen und kann mich dann austoben.

  • Habe nochmal CAD angeworfen, nachdem ich mir ne Broschüre vom TÜV bezüglich Eigenbauten (Bauartgeprüfte Teile für´s Fahrgestell sollten in meinem Fall fertig gekauft werden) gekauft habe:

    Zugholme 2500mm von Alko in Kombination mit ner 1500er Achse (auch Alko mit 1100mm Auflage) und Co. sähe dann ungefähr so aus:

    Computer-1523.pngComputer-1524.pngComputer-1525.png

    Sind jetzt Längsträger in 60x80x5mm drauf. Freie Deichsellänge liegt bei 1080mm.

    Kosten der Einzelteile wären mit 2 Fertigrädern ca. 1500 Euro. Das wäre absolut in Ordnung. Da ja alles verschraubt wird, ist auch der Aufbau theoretisch bis hierher kein Problem.

    Hat jemand eine Bezugsquelle für Winkelverbinder, die für den Bau zugelaßen sind? Dann könnte ich etwas weiter planen. Oder alternativ ne Seite mit Profilblechen, die zu einem Rahmen verschraubt werden können?

  • Hi,


    Müßen die Hülsen geschweißt werden?

    Jein. Wenn die Hülse in das Profil geschoben werden kann nicht. In der Praxis wird das aber schwierig.


    Wie stark sollten die Bleche für den Wohnaufbau denn sein?

    Da würde ich ein L- oder U-Profil nehmen. Ein Rohr wäre auch möglich.

    Zugholme gibt es entweder zum Anschrauben an den Rahmen oder an der Achse und am Rahmen. Oder als Fortführung des Rahmens. Je nach Wahl entscheidet sich, wie der Grundaufbau sein sollte.


    Sind jetzt Längsträger in 60x80x5mm drauf.

    Je nach Aufbau kann man da etwas leichter bauen. Für den Anfang könnte es ein 100x40x3 sein. Oder ein 80 x 50 x 3 oder x4. Wenn Unterzüge eingebaut werden kann man auch leichter werden. Bei besonders hoher Punktlast lieber ein 100 x 50 x 3.


    Winkelverbinder

    Das ist nicht gerade eine übliche Art einen Anhänger zu bauen. So wie mit den Alu-Baukasten-Profilen (Bosch, Item, ...) wird das normalerweise nicht gemacht. Der schnellste und preiswerteste Weg ist meist die Schweißkonstruktion.


    Gruß

    Gerhard