Restauration HP 300 und Umbau zum Sportgeräteanhänger

  • Moin Leute,


    ich habe nach langem Zögern nun doch entschieden, meinen alten (1987er) HP 300.01 von der Warnowwerft vor dem endgültigen Verfall zu retten und wieder nutzbringend auf die Straße zu bringen.

    Im ersten Schritt soll er zum Transport meines Schlauchbootes dienen, außerdem ist es denkbar, alternativ ein leichtes Motorrad mitzunehmen. So eins müsste ich mir halt noch kaufen, hab auch schon was im Auge ;) - auch Motorräder neigen zur ungeschlechtlichen Vermehrung - genau wie Anhänger.


    Was spricht für den Anhänger? Er ist extrem leicht und wendig (85kg), und dennoch sehr robust. Er ist das letzte Stück, das mich an meinen vor 10 Jahren verstorbenen Vater erinnert - er hatte ihn viele, viele Jahre im Besitz.

    Was spricht dagegen? Sein Erhaltungszustand. Ich habe ihn total vernachlässigt.



    Folgendes war bereits passiert:


    Deichselverlängerung erworben und montiert

    Felgen gestrahlt, grundiert und lackiert

    Reifen und Schläuche erneuert

    Fahrgestell teilentrostet und partiell mit Brantho Korrux 3in1 silberalu lackiert

    Neue Giebelplane aus LKW-Planenmaterial angefertigt

    Oberkanten der vorderen und hinteren Wand mit U-Profil verstärkt (Spriegel hielt nicht mehr, Löcher geweitet)

    Windenstand gebaut und montiert



    Zustandsanalyse: verheerend

    Rahmen links hinter dem Achsdurchgang durchgerostet

    Rahmen hintere linke Ecke durchgerostet

    Platte im gesamten vorderen Bereich bis kurz vor der Achse korrosionsgeschwächt, erste Löcher vorhanden

    bei zwei von 3 Rädern Radlagerschäden

    eine Schwinge kommt mir etwas schief vor

    HU 01/2020 abgelaufen


    Zielzustand:

    Obligatorisch: neuer Rahmen, auf etwa 1700-1800 verlängert (Radstand Motorrad ca 1310), alternativ Reparatur in Originallänge 1260

    Flexible Halterungen für das Boot

    evtl. Motorradschiene, in jedem Fall Radwippe

    4-6 Zurrösen

    fakultativ: Bordwände (neu Eigenbau oder aufgearbeitet, ggf. verlängert)





    Die Bauweise des HP 300.01 Trailers bedingt ein kreatives Herangehen an die Restauration. Er besteht aus einem 70er Achsrohr, das mit der Rohrdeichsel verschweißt ist. Sein "Rahmen" ist eigentlich die zweiteilige Bodenplatte, die - nach außen zum U zweifach umgekantet - an der Deichsel und dem Achsrohr verschweißt und in der Mitte verbunden wurde. Das heißt, Bodenplatte und Rahmen bestehen aus nur einem Teil. (Genauer gesagt, zweimal einem, damit es sich bei der Herstellung nach dem Ausstanzen des Lochs und Abkanten von außen über das Achsrohr schieben ließ, nehme ich an.)


    Planung:

    Einfache Lösung: Schwache/zerstörte Bleche heraustrennen und neue einschweißen.


    Aufwendige Lösung: komplette Bodenplatte abflexen und einen neuen Rahmen bauen, Bodenplatte ist im ersten Schritt bei Verwendung als Bootstrailer ja nicht zwingend erforderlich. Den Herstellungsprozess in der Restauration nachzuahmen ist aber konstruktiv kaum möglich.

    Wie aber nun den neuen Rahmen an der Achse befestigen? Schweißen könnte ja sehr grenzwertig, wenn nicht gar verboten sein (obwohl im Werk auch so gefertigt).....oder dürfte ich solche Klemmböcke, die eigentlich für Deichseln gedacht sind, auch für die Achse nehmen bzw. selbst welche fertigen?


    Es gibt noch haufenweise ungelöste Fragen, aber irgendwie muss man ja mal anfangen.

    Ich kann auch mal ein paar Fotos anhängen, falls vonnöten.


    Mit Staubtuch und dünnem Pinsel Grüße

    Gordon


    2020-02-08 13.15.04_autoscaled.jpg

    Köper ex-Kastenanhänger Bj. 1973, 2019 Totalumbau auf Plattform (2,75x1,50), 1200 kg zGG

    HP 300.01 mit Deichselverlängerung 300.95 (Sanierungsfall, demontiert), 300kg zGG

    HP 500.01/01 mit Deichselverlängerung 500.95, 500 kg zGG, künftige Alltagshure

    BMW 525iA touring LPG, 1900 kg zgAL

    Suzuki Freewind XF650 (verkauft)

    BMW K75, Bj. 88 CafeRacer Umbau

    MZ TS 150 mit A1- bzw. B196-freundlichen 125 ccm plus eine weitere TS 150 (derzeit demontiert)

    Einmal editiert, zuletzt von taskfarce ()

  • Hallo Gordon,


    wenn ich dass so höre, lohnt es sich auf jeden Fall! den Anhänger wieder herzurichten und weiterhin als Familienmitglied zu beherbergen :)...


    Ich würde versuchen Ihn so originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen.....

    Natürlich nur im Rahmen der eigenen Möglichkeiten...


    Ein Foto von der Stelle, wo die Achse und Bodenblech sich treffen, wäre hilfreich ...


    Ich bin gespannt :)...


    Gruß Jens

  • Moin Jens,


    ich hätte jede Wette gemacht, dass genau Du am Start bist ;)

    Hab mal ein Bild eingefügt, hoffe, man kann 's erkennen.


    Bin übrigens dran an einem Teilespender, den könnte ich für Steffens Standardgebot erwerben - ob der allerdings besser ist, steht in den Sternen.

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  • Danke Corinna! Ich hatte heute etwas Zeit. Hab mal angefangen, das Ding zu strippen. Morgen besuche ich den Gerüstbauer meines Vertrauens, mit etwas Glück hat der noch was ich suche - mein Sohn hatte ne coole Idee. Näheres folgt.

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    HP 300.01 mit Deichselverlängerung 300.95 (Sanierungsfall, demontiert), 300kg zGG

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  • Da sieht man auch wozu man dringen einen zweiten Anhänger braucht wenn man an einem basteln will. Die Dinger sind ne super Arbeitsunterlage :D


    Sehr schön, dass meine 20€ zum geflügelten Wort werden 8o

    Edda: Mercedes V-Klasse v250d, EZ 10/2018
    Eddi: Eduard Hochlader 3,1x1,6m, 1500kg zgG, 1,8m Hochplane, EZ 03/2017

    Frosti: WM Meyer Kühlkoffer 3x1,5x2m, 2700kg zgG, EZ 02/2020

    Heini: Heinemann Z1, 400kg zgG, EZ 04/1971

    Wiens Safety-Trailer CS 2002 (2to Bootstrailer), EZ 07/1982 (verkauft)
    Katy: VW Caddy 1.2 TSI, EZ 12/2014 (verkauft)
    Zitrone: Citroen C3, EZ 10/2002 (verkauft)

    Toom Baumarkt Stema 750-13 BJ 2015 (verkauft)

  • grade gelesen: "Leichtes" Motorrad kann schon ein Problem werden.

    In der "Aufbauanleitung und Ersatzteilliste zum PKW-Lastanhänger HP 300.01" steht zum Umbau für den Bootstransport (mit u.a. der Deichselverlängerung:

    Gesamtmasse des umgebauten HP300.01 (zum Bootstranport) :94kg
    Nutzmasse: 110kg


    Bin ich bei gesamt 205kg. Geschuldet dem hohen Schwerpunkt und der schmalen Spur? Soll ja kein Seitenkipper in der Kurve werden!

    Es ist besser, seinen Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und alle Zweifel auszuräumen.


    Mark Twain


  • Das ist vollkommen korrekt, die 110 kg stehen auch auf der Deichselverlängerung. Ich mache den Anhänger noch etwas leichter, indem ich die Aufbauten entferne. Evtl. bekommt der nur noch einen Kastenrahmen oder auch eine leichte Plattform. Das Bootstransportgedöns wird demontierbar gestaltet. Ziel-Umrüstzeit max. 5min.


    Das Objekt der Begierde wiegt übrigens genau 110 kg. :love:;)


    Bezüglich der Straßenlage mache ich mir gar keine Sorgen, der Anhänger ist sehr tief.

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    HP 300.01 mit Deichselverlängerung 300.95 (Sanierungsfall, demontiert), 300kg zGG

    HP 500.01/01 mit Deichselverlängerung 500.95, 500 kg zGG, künftige Alltagshure

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    BMW K75, Bj. 88 CafeRacer Umbau

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