Mein Zugfahrzeug ist ein Mitsubishi Outlander I, Baujahr 2003 mit fast 200.000 km auf der Uhr. Die Allradversion, Frontantrieb kommt mir nicht mehr so schnell ins Haus (wenn es auch ein umgestrickter Frontkratzer ist, Basisplattform ist der Mitsubishi Lancer, Maschine quer eingebaut). Maschine ist der 2-Liter 4G63 Sauger mit 136 PS, Mitsubishis "Unkaputtbarer". Ist ein Otto, solo kriegt man ihn selbst bei schonenster Fahrweise nicht unter 10 Liter Super/100 km. Ist aber auch nicht zu erwarten, leer wiegt er 1,6 Tonnen, hat einen cW-Wert und eine Stirnfläche wie eine Schrankwand, und der zusätzliche permanente Antriebsstrang frisst auch noch mal Leistung. Weder Achs- noch Mitteldiff sind sperrbar, also Schönwetter-Asphalt-Allrad. Wenn nur ein Rad auf Eis steht und die drei anderen nicht, steht man genauso blöde da wie mit einer angetriebenen Achse. Habe ihn mir trotzdem zugelegt, hier im platten, relativ wintermilden Rheinland tut es das allemal. 5-Gang-Schaltgetriebe, für Automatik könnte man mich bezahlen, ich möchte keine haben, an keinem Fahrzeug. Ist für mich ein KO-Kriterium.
Ziehen muss er demnächst (der Anhänger geht dieser Tage wohl hoffentlich durch den TÜV und wird dann nach mehr als einem Jahrzehnt Standzeit wieder angemeldet) einen ungebremsten Eigenbau, offener Kasten, Tieflader. 800 kg laut Papieren, Leergewicht 220 kg. Achse ist eine Nieper GFA 850, Zugdeichsel kommt von Peitz.
Ziehen darf der Outlander ungebremst 570 kg, bleibt also eine Nutzlast von 350 kg. Mir tut es das dicke, Hauptsache ich habe was um ab und zu sperrigen Kram zu transportieren. Palettenweise Betonpflastersteine gedenke ich nicht zu karren.
Ich habe noch einen alten Opel Omega A im Angebot, aber der muss auch noch durch den TÜV. Der hat die 2-Liter C20NE-Maschine mit 115 PS, auch vom Schlag unkaputtbar. Leider hat der Omi keine AHK, werde wohl auch keine drunterbasteln. Als Zugfahrzeug wäre der nicht übel, Hinterradantrieb sei dank. Hat wie der Mitsubishi irgendwas um die 170 bis 180 Nm maximales Drehmoment, allerdings bei 2.600 rpm. Der Mitsubishi braucht dafür 4.000 rpm. Von daher wäre der Leporello das geeignetere Zugfahrzeug. Und die stabilere Kupplung hat er, im Mitsubishi-Forum wird davor gewarnt, dass die Outlander-Kupplung im harten Anhängerbetrieb gerne die Hufe streckt.
Nun ja, die Räder haben so geschätzt 5 Grad negativen Sturz. sieht jeder Laie und fällt ins Auge. Das war schon so, als mein Schwiegervater den Anhänger vor ca. 20 Jahren übernommen hat. Ging aber immer noch problemlos durch jeden TÜV, mal mit Vermerk, mal ohne, wie jetzt. Die Radlaufflächen laufen ersichtlich ungleichmässig ab, die Innenseite stärker als die Aussenseite. De facto ist das egal, da die Reifen eher überaltern als durch Laufleistung verschleissen. Ich gehe davon aus, dass die Gummifederelemte der Achse dafür verantwortlich sind. Das Fahrverhalten des Anhängers ist ordentlich, ich belasse es erst mal dabei. Wenn der TÜV nichts bemängelt, was sollte ich klagen?
Die Bodenplatte (Siebdruckplatte) war oder ist recht grenzwertig. Hatte zu lange offen bei Wind und Wetter gestanden, an den Rändern ist sie mit Blätterteig vergleichbar. Allerdings sonst noch recht massiv, von unten schaut sie sehr gut aus. Der TÜV hats abgesegnet. Irgendwann muss sie aber neu, die Frage ist wann. Ich habe die Ladefläche jetzt mit Bootslack eingestrichen, um den Verfall zu verzögern.
Der Rest ist in recht guter Verfassung. Keinerlei Korrosion am verzinkten Stahlrahmen, der ist zwar dreckig, aber wie neu. Die Elektrik war etwas "eingerostet" nach der langen Standzeit, aber das war kein Problem. Alle Kontakte etwas blank geschliffen und alles funktonierte.
Radlager links ist noch gut, Radlager rechts ist noch akzeptabel, wird aber irgendwann mal die Hufe strecken. Auch hier hat der TÜV nichts bemängelt, muss ich aber trotzdem im Auge halten.
Investiert habe ich also in einen Anhänger, der so, wie er da rumstand nur noch Schrottwert in kg hatte:
ca. 110 € für 2 Reifen 175/80 R14 incl. Wuchten und Montage (nun gut es sind China-Kracher, Hauptsache schwarz und rund)
ca. 25 € für neue Unterlegkeile, Verzurrösen und Kleinteile wie Schrauben
ca. 30 € für 1,5 Liter Bootslack
ca. 50 € für den TÜV (da seit Jahren abgemeldet, kostet das Zuschlag) sowie
ca. 50 € (noch zu investieren und geschätzt) in neues Nummernschild und Wiederzulassung
Für gute 250 € also einen Anhänger, neu bereift mit TÜV-Segen "ohne Mängel", obwohl ich die Mängel besser weiss, aber damit leben kann mit ein ein paar Stunden Arbeitsaufwand dann frisch zugelassen... was will ich mehr?
Einziger Nachteil ist das relativ hohe Leergewicht von 220 kg. Der Outlander darf ungebremst 570 kg ziehen, bleibt eine Nutzlast von nur 350 kg. Aber für die meisten Fälle wird mir das reichen, und wenn ich wirklich mal eine Tonne bewegen muss, dann leihe ich mir eben irgendwo was gebremstes für ein paar Eurofuffzich.
Muss nur noch angemeldet werden, aktuell steht ein Termin beim Strassenverkehrsamt für den 5. Oktober. Vorher war nichts zu kriegen Das Strassenverkehrsamt hier ist sowieso ein Saftladen, da kann man anrufen wann man will, keiner geht ran. So ziemlich einzigartig in Deutschland dürfte es aber in Sachen Kennzeichenreservierung sein. Die ist gültig sage und schreibe ein Jahr lang. So lange kann man hier in der Tat !kostenfrei! (die Reservierugsgebühr von 2,40 € wird fällig bei Zulassung, wird nicht zugelassen, verfällt die Reservierung ohne Kosten) ein Kennzeichen blockieren.
Das Anhängerkennzeichen blockiere ich schon fast ein Jahr lang, aber immerhin, ich werde es nutzen.
Habe da noch ein Motorrad im Dornröschenschlaf, eine Yamaha XJ 550. Ist das nächste Projekt. Dafür habe ich gleich zwei Kennzeichen reserviert. Einmal JÜL-XJ 550, selbsterklärend, einmal JÜL-XJ 666. 666 haben alle unsere Fahrzeuge, auch der Anhänger. Bietet sich also auch an.
Kommentare 5
nuhun
Mein Zugfahrzeug ist ein Mitsubishi Outlander I, Baujahr 2003 mit fast 200.000 km auf der Uhr. Die Allradversion, Frontantrieb kommt mir nicht mehr so schnell ins Haus (wenn es auch ein umgestrickter Frontkratzer ist, Basisplattform ist der Mitsubishi Lancer, Maschine quer eingebaut). Maschine ist der 2-Liter 4G63 Sauger mit 136 PS, Mitsubishis "Unkaputtbarer". Ist ein Otto, solo kriegt man ihn selbst bei schonenster Fahrweise nicht unter 10 Liter Super/100 km. Ist aber auch nicht zu erwarten, leer wiegt er 1,6 Tonnen, hat einen cW-Wert und eine Stirnfläche wie eine Schrankwand, und der zusätzliche permanente Antriebsstrang frisst auch noch mal Leistung. Weder Achs- noch Mitteldiff sind sperrbar, also Schönwetter-Asphalt-Allrad. Wenn nur ein Rad auf Eis steht und die drei anderen nicht, steht man genauso blöde da wie mit einer angetriebenen Achse. Habe ihn mir trotzdem zugelegt, hier im platten, relativ wintermilden Rheinland tut es das allemal. 5-Gang-Schaltgetriebe, für Automatik könnte man mich bezahlen, ich möchte keine haben, an keinem Fahrzeug. Ist für mich ein KO-Kriterium.
Ziehen muss er demnächst (der Anhänger geht dieser Tage wohl hoffentlich durch den TÜV und wird dann nach mehr als einem Jahrzehnt Standzeit wieder angemeldet) einen ungebremsten Eigenbau, offener Kasten, Tieflader. 800 kg laut Papieren, Leergewicht 220 kg. Achse ist eine Nieper GFA 850, Zugdeichsel kommt von Peitz.
Ziehen darf der Outlander ungebremst 570 kg, bleibt also eine Nutzlast von 350 kg. Mir tut es das dicke, Hauptsache ich habe was um ab und zu sperrigen Kram zu transportieren. Palettenweise Betonpflastersteine gedenke ich nicht zu karren.
Ich habe noch einen alten Opel Omega A im Angebot, aber der muss auch noch durch den TÜV. Der hat die 2-Liter C20NE-Maschine mit 115 PS, auch vom Schlag unkaputtbar. Leider hat der Omi keine AHK, werde wohl auch keine drunterbasteln. Als Zugfahrzeug wäre der nicht übel, Hinterradantrieb sei dank. Hat wie der Mitsubishi irgendwas um die 170 bis 180 Nm maximales Drehmoment, allerdings bei 2.600 rpm. Der Mitsubishi braucht dafür 4.000 rpm. Von daher wäre der Leporello das geeignetere Zugfahrzeug. Und die stabilere Kupplung hat er, im Mitsubishi-Forum wird davor gewarnt, dass die Outlander-Kupplung im harten Anhängerbetrieb gerne die Hufe streckt.
Nun gut, 570 kg Last wird sie wohl abkönnen.
Mario77
Der Omega mit c20NE hat 115 PS
nuhun
Ja, hat 115 PS. Wie ich schon schrieb.
Mario77
mich würde interessieren was alles gemacht hast
Gern per PN
nuhun
Nun ja, die Räder haben so geschätzt 5 Grad negativen Sturz. sieht jeder Laie und fällt ins Auge. Das war schon so, als mein Schwiegervater den Anhänger vor ca. 20 Jahren übernommen hat. Ging aber immer noch problemlos durch jeden TÜV, mal mit Vermerk, mal ohne, wie jetzt. Die Radlaufflächen laufen ersichtlich ungleichmässig ab, die Innenseite stärker als die Aussenseite. De facto ist das egal, da die Reifen eher überaltern als durch Laufleistung verschleissen. Ich gehe davon aus, dass die Gummifederelemte der Achse dafür verantwortlich sind. Das Fahrverhalten des Anhängers ist ordentlich, ich belasse es erst mal dabei. Wenn der TÜV nichts bemängelt, was sollte ich klagen?
Die Bodenplatte (Siebdruckplatte) war oder ist recht grenzwertig. Hatte zu lange offen bei Wind und Wetter gestanden, an den Rändern ist sie mit Blätterteig vergleichbar. Allerdings sonst noch recht massiv, von unten schaut sie sehr gut aus. Der TÜV hats abgesegnet. Irgendwann muss sie aber neu, die Frage ist wann. Ich habe die Ladefläche jetzt mit Bootslack eingestrichen, um den Verfall zu verzögern.
Der Rest ist in recht guter Verfassung. Keinerlei Korrosion am verzinkten Stahlrahmen, der ist zwar dreckig, aber wie neu. Die Elektrik war etwas "eingerostet" nach der langen Standzeit, aber das war kein Problem. Alle Kontakte etwas blank geschliffen und alles funktonierte.
Radlager links ist noch gut, Radlager rechts ist noch akzeptabel, wird aber irgendwann mal die Hufe strecken. Auch hier hat der TÜV nichts bemängelt, muss ich aber trotzdem im Auge halten.
Investiert habe ich also in einen Anhänger, der so, wie er da rumstand nur noch Schrottwert in kg hatte:
ca. 110 € für 2 Reifen 175/80 R14 incl. Wuchten und Montage (nun gut es sind China-Kracher, Hauptsache schwarz und rund)
ca. 25 € für neue Unterlegkeile, Verzurrösen und Kleinteile wie Schrauben
ca. 30 € für 1,5 Liter Bootslack
ca. 50 € für den TÜV (da seit Jahren abgemeldet, kostet das Zuschlag) sowie
ca. 50 € (noch zu investieren und geschätzt) in neues Nummernschild und Wiederzulassung
Für gute 250 € also einen Anhänger, neu bereift mit TÜV-Segen "ohne Mängel", obwohl ich die Mängel besser weiss, aber damit leben kann mit ein ein paar Stunden Arbeitsaufwand dann frisch zugelassen... was will ich mehr?
Einziger Nachteil ist das relativ hohe Leergewicht von 220 kg. Der Outlander darf ungebremst 570 kg ziehen, bleibt eine Nutzlast von nur 350 kg. Aber für die meisten Fälle wird mir das reichen, und wenn ich wirklich mal eine Tonne bewegen muss, dann leihe ich mir eben irgendwo was gebremstes für ein paar Eurofuffzich.
Muss nur noch angemeldet werden, aktuell steht ein Termin beim Strassenverkehrsamt für den 5. Oktober. Vorher war nichts zu kriegen Das Strassenverkehrsamt hier ist sowieso ein Saftladen, da kann man anrufen wann man will, keiner geht ran. So ziemlich einzigartig in Deutschland dürfte es aber in Sachen Kennzeichenreservierung sein. Die ist gültig sage und schreibe ein Jahr lang. So lange kann man hier in der Tat !kostenfrei! (die Reservierugsgebühr von 2,40 € wird fällig bei Zulassung, wird nicht zugelassen, verfällt die Reservierung ohne Kosten) ein Kennzeichen blockieren.
Das Anhängerkennzeichen blockiere ich schon fast ein Jahr lang, aber immerhin, ich werde es nutzen.
Habe da noch ein Motorrad im Dornröschenschlaf, eine Yamaha XJ 550. Ist das nächste Projekt. Dafür habe ich gleich zwei Kennzeichen reserviert. Einmal JÜL-XJ 550, selbsterklärend, einmal JÜL-XJ 666. 666 haben alle unsere Fahrzeuge, auch der Anhänger. Bietet sich also auch an.
Mal sehen, wofür ich mich entscheide.