Guten Abend zusammen,
nachdem ich hier eine Zeit lang still mitgelesen habe, möchte ich mich nun einmal selbst zu Wort melden.
Ich bin ende dreißig, lebe in Ostthüringen in einer Kleinstadt im Saaletal, bin privater Schrauber für die Autos im Familien- und engen Freundeskreis und natürlich die eigenen Fahrzeug. Hauptsächlich betrifft das meine zwei Golf IV TDI, einmal Dreitürer, im Lauf der Jahre relativ stark modifiziert und einmal Variant, vor 2 1/2 Jahren "teilrestauriert" und recht alltagstauglich. Letztern nutze ich für die alltäglichen Aufgaben und als Zugfahrzeug, sofern ich nicht gerade ausgiebig mit dem Rad unterwegs bin, AHK haben aber beide Autos.
Führerschein ist der einfach B.
Bisher bin ich gelegentlich privat geliehene Anhänger gefahren, in letzter Zeit sehr oft einen älteren Tieflader von Stema aus der Familie meiner Freundin. An dem habe ich neben einer Reifenreparatur kürzlich den Kabelbaum getauscht und, weil ohnehin einmal auf der Bühne/Grube, noch etwas Wartung. Zur nächsten HU werden eventuell größere Ausgaben anstehen und das Ding geht aber Reihe herum durch verschiedene Hände. Ob bei den Reparaturen dann auch alle Beteiligten "hier" rufen sei dahingestellt.
Aus gegebenen Anlässen (irgendwie auch noch an ein altes Haus mit Garten geraten) drängt sich die erste eigene Anschaffung auf.
Das Forum war hier eine riesige Hilfe, von der Hochplane bin ich abgekommen, meine Tendenz zum Hochlader (einen Böckmann hatte ich Mal leihweise, schönes Teil) habe ich bestätigt gefunden, Anregungen zum Einsatzprofil und deren Auswirkung auf die Kaufempfehlung gabs haufenweise, alternative Vorschläge zur Hausmarke Böckmann des ansässigen Händlers und zur bekannten Firmen Stema ebenso.
Im Visier hatte ich dann einen einachsigen Hochlader um die 1300Kg, um den Golf nicht zu sehr zu ärgern mit möglichst relativ geringer Leermasse.
Stema war mir da zb zu schwer, Unsinn zu teuer, Böckmann hätte sich angeboten weil Händler vor Ort, aber auch etwas teuer. Eduard ist hier ja scheinbar beliebt, der "vollwertige" 2615 bringt 10cm mehr Breite im Vergleich zum Böckmann, wichtiger als die zugegeben schicken innenliegenden Verschlüsse.
Und mein Sohn heißt mit zweiten Vornamen ebenfalls Eduard
An diesem Punkt hatten sie mich wohl, mein kleiner ist ohnehin schwerst begeistert vom Gespann fahren.
Jedes mal, wenn eins vorbei fährt, naja, der eine oder andere kennt sicher die Begeisterung von Kindern. Sowas unterstützt man ja gerne, also:
Gekauft habe ich einen Eduard 2615, 1500KG, abgeholt gerade erst gestern bei einem sehr freundlichen Händler im Vogtland direkt unterhalb von Plauen (Trelex), mit einem ebenfalls sehr begeistern kleinen Jungen im Schlepptau.
Eigentlich hätte mir 1350Kg gereicht, aber ich benötigte am besten gestern einen Anhänger, Wohnungskündigung, Zeitdruck, naja... Der genannte war verfügbar, Leergewicht laut Papier gleich, das Plus an Zuladung soll mir recht sein.
Bis 8% stehen die 1500kg auch als zul. Anhängelast in der Zulassung, das Leergewicht vom Variant gibt auch die 100Km/h her, das Gespann bleibt unter 3500kg. Oder habe ich da etwas übersehen?
Stoßdämpfer habe ich gleich mit dazu genommen, sind welche von Alko, sowie auch die Zuvorrichtung und die Achse, gerade das hat mich mit Blick auf das Forum gefreut(Weichere Federung).
Die Heimfahrt war Recht angenehm, hab mit klein Eduard noch in Weichlitz am Bahnhof Pause gemacht, bisschen herumrennen, bisschen Eisenbahn schauen, Mittagessen auf der Ladefläche.
Die Fahrt auf den teils engen, teils holprigen Straßen quer durchs Thüringer Oberland war unauffällig, groß Eduard läuft schön hinterher, rupft leer nur bei Bordsteinkanten etwas an der Kupplung, sonst gar nicht. Die Breite passt perfekt zum Golf IV, man sieht ihn immer, aber kann noch vorbei schauen, die Achse ist schmaler als das Auto, so daß man auch in engen Kurven nicht groß ausholen muß (auf vielen Dörfen, in Ortslagen wie Ziegerück und auch auf manchen Nebenstraßen wird es hier recht Eng, kurvig ist es ohnehin), rückwärts rangieren macht er auch anstandslos, nur die Begrenzungsleuchten vorne sind da etwas überflüssig, egal.
Scheppern tun wohl die Zurrösen, fanden wir beide eher lustig
Auf die Empfehlung von hier habe ich heute noch schnell die Fuge zwischen Blech und Bodenplatte mit sikaflex ausgefüllt, solange noch alles sauber ist.
Einsatz wird in der näheren, teils bergigen Umgebung und vielleicht mal um die 60km Entfernung in die umliegenden größeren Städte u.a.
-Umzug von mir, später Umzug Freundin nebst fünfach Anhang.
-Sporadisch könnte auch mal Möbelkauf anstehen, das gleiche für Familie und enge Bekannte (keine "Schnorrer", die kenne ich schon zu gut, sowas bedenke ich mit nem "Korb"und nem "dicken Finger").
-Baumaterial wie Dämmung, Bauholz, was weiß ich, was noch kommt. Palettenweise haben wir auch schon liefern lassen, aber wie es sich anbietet.
-Garten inklusive Grünschnitt, Nebengebäude könnten irgendwann mal aufgehübscht werden, vielleicht mal Sandkasten erweitern, vielleicht kommt ne Gartenbahn, letztens haben wir gebraucht Hasenställe geholt usw.
-Brennmaterial, ob's irgendwann mal wieder Kohlen gibt wissen die Götter, damit hat meine Freundin letztens notdürftig ihren T4 voll gestopft , aber Holz auf alle Fälle, nen Kumpel hat schon was angeboten, Familie meiner Freundin hat auch Wald.
-zuletzt meine (zum Glück) nicht zu häufige Abenteuerlust was Kleinanzeigen angeht. Für ein Liliput bin ich schon 400km pro Richtung nach Dortmund gefahren, für ne sehr günstige gebraucht Eisenbahnanlage nach Esslingen, ein E-Bike gab's harmlose 150km entfernt.
Gut möglich, daß der Anhänger also auch mal weiter von zu Hause entfernt landet, wäre aber nicht die Regel.
Was die Kaufberatung angeht habe ich folgendes auf dem Herzen:
Für manche der Transportaufgaben könnte ich mir einen Wetterschutz vorstellen, gerade vorhin zwischen sieben und halb neun hatte ich die ersten Kisten und ne Gipskartonplatte gefahren, gegen Abend wird es bei uns momentan sehr feucht und nebelig. Die Sachen waren natürlich dann auch etwas angefeuchtet. Kein Wunder, der Nebel ist fast wie leichter Sprühregen, beim Fahrrad fahren danach ist meine Kleidung regelrecht nass geworden.
Fahrten im Regen können auch vor kommen, planen kann ich das nicht immer.
Für ordentlichen Schutz soll die Plane ja gut mit der Bordwand überlappen, ich überlege, mir bei Planen Walter etwas anfertigen zu lassen, dort kann man den Überhang ja frei wählen. Intuitiv hätte ich da an 20-25cm gedacht, ist das übertrieben?
Wichtig dazu: die Verachlüsse an den Ecken ragen relativ weit heraus, mit Verschluss ist die Breite außen rund 11cm größer als das Innenmaß. Breite Außen also ca 161-162, Innen 150. Nur die Bordwände ohne Verschluss tragen natürlich weniger auf.
An welchem Maß sollte man sich orientieren bzw. gibts da Erfahrungswerte? Spriegel habe ich gleich zwei Stück mit gekauft, wenn die Plane nicht extrem straff spannt, müsste das doch auch passen, wenn die Ladung in der Höhe mal etwas über die Bordwände ragt?
Dazu kommt, daß ich über die Aufsatzbordwände Höhe 30 nachdenke.
Über Sinn und Unsinn wurde hier seitenweise geschrieben, mir würde es zuerst um den Wetterschutz von etwa sperrigerem Ladegut gehen, ohne klotzigen Hochspriegel. Zweitrangig auch das formschlüssige Laden sperriger Sachen, Sicherung nach oben ist natürlich trotzdem notwendig.
Der Händler empfiehlt pendelbare Bordwände, die sollen sich gut handhaben lassen, vom zusätzlichen Scharnier rät er definitiv ab.
Jedenfalls wären dann die Verschlüsse unten und am liebsten sollte die Plane auch dann noch passen, falls ich mich zum Kauf entscheide.
Bekommt man sowas unter einen Hut bzw. unter eine Flachplane?
Puh, so spät und so ausführlich sollte das eigentlich gar nicht werden...
Vielen Dank schonmal
Gute Nacht und morgen einen unfallfreien Start
Harald