Phenolharzplatten

  • Guten Tag,


    ich restauriere gerade einen alten Anhänger der Marke Holst. Die Holzteile (verbaut war Tischlerplatte, als Boden Fußbodendielen) waren morsch, die Metallteile sind noch top in Ordnung (und grundsolide!)


    Weil der Hänger unter Dach steht und es wegen der vorhandenen U-Profile am besten passt, verbaute ich 20 mm Sperrholz (sog. Verpackungssperrholz, wasserfest verleimt). Mein ursprünglicher Plan war, auf den Boden eine Metallplatte (0,7 mm Zink) zu kleben, um das Holz vor mechanischen Beschädigungen zu schützen. Das fällt aber flach - der Dachbaustoffhandel meines Vertrauens führt diese Platten nur in 1 Meter Breite, ich brauche aber 1,06 Meter. "Alternativen" habe ich ab 100 Euro aufwärts gefunden, was mir zu teuer ist.


    Im Holzhandel habe ich phenolharzgetränkte Betonschalungsplatte "Film/Film" in 4 mm Stärke zu einem akzeptablen Preis entdeckt (lt. Anbieter WBP / BFU100 wasserfest verleimt) Kann ich das (sozusagen als "Opferschicht") auf meine Bodenplatte kleben?


    Danke für jede Hilfe,


    Kanufreund [TABLE='class: produktliste table mceVisualAid']

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  • Hallo


    Du schreibst hier du hast den Hänger mit Verpackungssperrholz neu aufgebaut, was soll das den?


    da hättest auch gleich Obstkisten nehmen können, wir hatten uns doch schonmal unterhalten, damals wolltest Du noch Siebdruckplatten nehmen


    dein Verpackungssperrholz mag zwar mit wasserfestem Leim verleimt zu sein, damit es sich bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht gleich auflöst, aber ansonsten ist dieses Holz dafür gebaut, das es nach dem es seinen Zweck erfüllt hat (Transport einer Kiste) wieder entsorgt wird, für nen Hänger taugt das nichts, das ist weder langzeitstabil noch hält es großartige Belastungen aus, stell da nen schweren Schreibtisch rein, nach der ersten Bodenwelle schauen die Füße unten durch



    BFU100 das ist das richtige Material, das gibts auch in allen Stärken, damit hättest dein Boden und Wände bauen müssen, nicht aus Obstkistenholz
    in deinem Fall wäre dein Sperrholz nun die Opferschicht, nicht das BFU Holz, das hält nämlich (aber in 4mm auch zu wenig)


    Gruß Mani

  • Hallo Manni,


    Siebdruckplatten in 20mm habe ich nicht gefunden - und dieses Maß geben nun mal die am Hänger verbauten Profile vor. Und bedenke: Bisher waren Tischlerplatten verbaut - und die haben round about 30 Jahre gehalten. Ich bin da also ganz optimistisch - immerhin werden 20mm Sperrholzplatten auch zum Transport tonnenschwerer Maschinen eingesetzt. Natürlich achte ich darauf, Schnittkanten´vernünftig zu versiegeln und die Holzflächen gut vor dem Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen.


    Die phenolharzgetränkte Platte am Boden will ich haben, um dessen Beschädigung z.B. durch Schaufeln etc. zu vermeiden.


    Gruß,
    Kanufreund

  • Ich weiß ja nciht was du Transportieren willst, aber Film / Film für den Boden? Am besten noch schön auf hochglanz poliert und mit schmiertseife feucht halten...
    Üblicherweise nimmt man für den boden sieb / Film. Die Film seite nach unten, und die Siebdruckfläche als rutschhemmende seite nach oben.


    Siebdruck gibt es in 18 oder 21mm stärke. Wenn du das in die Profile bringen möchtest, musst du halt 1mm abnehmen. Das dann schön versiegeln und gut ist.
    Siebdruckplatten werden vielleicht zum transport von schweren maschinen eingesetzt, aber diese Kisten sind meist mehr oder weniger einwegkisten, weil entweder nur eine Maschine, oder nur wenige davon Transportiert werden müssen.


    Es wird oft diskutiert, was man denn als alternative zum teuren siebdruck nehmen könnte, aber im endeffekt kommt da nichts bei rum. Anstatt erst sperrholz zu nehmen, was von unten wegfault, und oben drauf ne vernünftige platte, würde ich lieber gleich eine vernünftige platte nehmen...

  • Hallo


    Zitat

    immerhin werden 20mm Sperrholzplatten auch zum Transport tonnenschwerer Maschinen eingesetzt.


    da brauchst mir nix erzählen, ist schliesslich einer meiner Job´s


    HC00038.jpgHC00029.jpg



    nur sind da unter dem Holz dicke Balken die die Maschine tragen, das Holz ist nur Verkleidung, sonst nix


    ich würde zumindest am Boden was gescheites reinmachen, deine 4 mm Platte schützt zwar die Oberfläche vor Kratzern, dafür gammelts unten drunter noch besser wenn da mal ein paar Tropfen Wasser drunter kommen


    Gruß Mani

  • Also,


    das ist der Hänger, um den es geht. Ich habe irgendwie überhaupt keine Angst, dass mir eine in diesen Rahmen eingelegte 20mm Sperrholzplatte brechen könnte. Die Bodenplatte meines Wohnwagens (übrigens auch Sperrholz) ist sicher weniger dick und die Abstände zwischen den einzelnen Trägern sind deutlich größer. Ich bin mit über 100 Kilo trotzdem noch nirgendwo durchgebrochen.


    Weil danach gefragt worden ist: Das Teil wird in erster Linie zum Brennholztransport verwendet (Meter- oder 1,50 Meter-Stücke), aber auch zum Abtransport von Grünmüll, Bauschutt und dergl. Gelegentlich mal für eine Tour in den Möbel-Mitnahmemarkt.


    Ich verstehe den Rat nicht, die Siebdruckplatte anzufräsen, damit es in das U-Profil passt. Dann nähme ich doch den Schutz weg, der hier für so dringend notwendig erarchtet wird, oder? Und dass dann an Stellen, an denen sich Feuchtigkeit am ehesten halten wird.


    Der Hinweis mit der Rutschigkeit der geharzten Platte ist nachvollziehbar. Ist der Unterschied zwischen der glatten und der geriffelten Seite einer Siebdruckplatte wirklich so groß?


    redneb

  • Servus in die Runde


    Ich will hier nicht als "Nachplapperer/Klugscheisser" schreiben - aber Mani hat alles, in allen Punkten, gesagt, was zu tun ist. Alles andere wird eine nichtdiskutable Halbwertszeit haben, um am Schluss doch "richtig" gemacht zu werden/müssen.


    Der Unterschied zu Film/ Siebdruck kannst am besten in der Holzabteilung eines Baumarkts erfühlen - das sollte Argument genug sein, wenn die Erfahrungen der anderen (und auch meine) kein Glauben geschenkt wird.

    Gruß Alex
    - - - - - - -
    Jetzt auch bei mir: Schon länger im Hof: Wetschka/Klagenfurt 500kg(verkauft) und Auwärter GL 600kg, zerlegt


    Inventar: Auwärter 1200kg, EZ 94; Heinemann Z412, EZ 7/1980verkauft und Eifelland Deseo Plus LKK, 1000kg, Variante 1, EZ 2009 an


    Dacia Duster dCi 110 4x4 seit 19.7.2012 und 286.000 km . . .


    Bei manchen Leuten weiß die Linke nicht, was die Rechte tut - bei einigen hat man den Eindruck, daß die Linke nicht mal weiß, daß es eine Rechte gibt!

  • ... Die Bodenplatte meines Wohnwagens (übrigens auch Sperrholz) ist sicher weniger dick und die Abstände zwischen den einzelnen Trägern sind deutlich größer ...


    Hi,
    2 mal Falsch ;)


    Die Bodenplatte deines Wohnwagens ist keine "Platte" sondern ein "Fachwerkkonstrukt" !!!


    Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit besteht deine Wohnwagenbodenplatte auf der Oberseite aus einer 6mm FU-Platte (Furniersperrholz) und auf der weniger belasteten Unterseite aus einer 3 mm FU-Platte. Dazwischen sind normale Holzlatten mit einer "Höhe" von 30 mm, sodaß man auf eine Gesamtdicke von ca. 40 mm kommt. Zwischen diesen Latten sollte dann Styropor sein.
    Die Holzlatten im Boden haben meistens das Maß 30x40 (also 30 "hoch" und 40 "breit") ... es können aber auch, in nicht so belasteten Bereichen, Latten mit einer Breite von 28 mm verbaut sein. Der Abstand der Latten zueinander liegt durchschnittlich bei ca. 210 mm ( je nach Bereich im Wowa auch zwischen 170 und 250 mm).


    Das ist also nicht mal ansatzweise mit dem Bodenaufbau eines normalen Anhängers zu vergleichen.

  • Natürlich ist es nicht das idealste, die Oberfläche 1mm abzutragen. Allerdings geschieht das nur dort wo es eingefasst wird, und das sollte man genau so wie schnittkanten versiegeln. Dennoch ist die Oberfläche das was das holz schützt. Wenn du sand, kies, holz und gartenabfälle transportieren möchtest, wäre das so ziemlich das was für das holz das schlimmste ist. Das holz wird sich direkt mit feuchtigkeit vollsaugen, und die Oberfläche (auch die seitenwände) wird davon beschädigt.
    Allerdings ist es nicht nur die Oberfläche die bei siebdruck anders ist als bei sperrholz. Auch das holz an sich ist besser gegen feuchtigkeit etc. geschützt.
    sperrholz in kombination mit einer dünnen Siebdruck oberfläche ist aus meiner sicht nur ein unglücklicher versuch zu sparen. Nicht umsonst sieht man sonst so gut wie nie sperrholz anhänger...

  • @Pitti,


    mir ist natürlich klar, dass ein Wohnwagenboden eine Fachwerkkonstruktion ist. Ich habe das Beispiel deshalb aufgeführt, weil es eben auch ein Beweis dafür ist, dass nicht sofort die Welt untergeht, wenn eine Anhängerbodenplatte nicht aus Siebdruckplatte besteht. Die 3 mm Sperrholzschicht an der Unterseite meines Wohnwagens hält immerhin schon seit paar und 20 Jahren der Nässe stand.


    Wir reden hier im Grunde von zwei Dingen.


    1. Die Traglast der Bodenplatte - da habe ich angesichts der abgebildeten "Grundkonstruktion" meines Hängers keine Bedenken
    2. Dem Thema Feuchtigkeit. Das nehme ich ernst, führe aber ins Feld, dass der Hänger in den ersten 36 Jahren seines hoffentlich noch langen Lebens aus Tischlerplatte und Nut-/Feder-Dielen bestanden hat. Mir ist absolut klar, dass ich an allen Ecken und Kanten, an denen Nässe eindringen (und anschließend nicht oder nur schlecht wieder weg) kann, sehr sorgfältig arbeiten muss (der alte Aufbau ist von genau dort durchgegammelt). Das hier


    Zitat

    dafür gammelts unten drunter noch besser wenn da mal ein paar Tropfen Wasser drunter kommen


    ist deshalb ein Einwand, den ich sehr ernst nehme, auch aus meinem Wissen als Caravaner - die Dinger gammeln schließlich fast immer von innen heraus weg. Weswegen ich sehr darauf achten werde, alle Ecken erstens mehrfach und zweitens sehr sorgfältig zu versiegeln. Dass er "auf der Fläche" zu gammeln beginnt, wenn mal ein paar Gartenabfälle auf dem Holz liegen, mag ich nicht glauben. Und noch einmal: Der Hänger parkt grundsätzlich in einer Garage.



    Zitat

    Der Unterschied zu Film/ Siebdruck kannst am besten in der Holzabteilung eines Baumarkts erfühlen - das sollte Argument genug sein, wenn die Erfahrungen der anderen (und auch meine) kein Glauben geschenkt wird.


    Ich kaufe mein Holz bevorzugt im gutsortierten Holzfachhandel. Natürlich hat man mir dort Siebdruckplatte als Mittel erster Wahl empfohlen. Als das "Dickenproblem" auf den Tisch kam, hat man die Ausführung mit dem jetzt zur Verwendung kommenden Material zumindest für machbar gehalten.


    Wenn ich an meine Ausgangsfrage erinnern darf, dann ging es ja in erster Linie um eine Art "Kratzschutz" für die Innenseite der Bodenplatte. Nicht um den Aufbau als solchen. Da ist die Entscheidung gefallen - die Tischlerplatte ist verschwunden, WPU-verleimtes Sperrholz kommt rein.
    Vielleicht denke ich in 10 Jahren daran, einen Erfahrungsbericht zu schreiben.


    redneb

  • mal ne blöde Frage


    wieso ist dir der 1 mm so wichtig?


    dein Grundrahmen ist ein einfaches Winkelprofil, da ist es doch vollkommen egal ob die Platte nun 18, 20 oder 21 mm hat, die Bordwände stehen eh oben drauf, oder seh ich das falsch auf dem Bild?


    Gruß Mani

  • Hallo Mani,


    die aufstehenden Holzteile sind sämtlich mit U-Profilen eingefasst, die man auf dem Foto natürlich nicht mehr sieht. Und deren Innenmaß ist nun mal 20 mm.


    redneb

  • schon klar, aber zumindest beim Boden könntest doch jetzt was gescheites rein machen. oder nicht?


    hier mal ein beispiel, wie es unter einer rundum versiegelten und verschraubten Aluplatte nach ein paar Jahren ausschaut


    Dreck ohne Ende, keine Ahnung wie der da drunter kommt


    Dreckboden.jpg


    Gruß Mani