Die Verwendung von Zurrgurten zur Ladungssicherung am PKW-Anhänger ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrssicherheit. Zurrgurte dienen dazu, die Ladung auf dem Anhänger sicher zu befestigen und zu verhindern, dass sie während der Fahrt verrutscht oder herunterfällt. Es ist dabei jedoch wichtig, die gesetzlichen Vorgaben zu beachten und die Zurrgurte sorgfältig zu bedienen, um eine sichere und effektive Ladungssicherung zu gewährleisten.
Arten von Zurrgurten
Es gibt verschiedene Arten von Zurrgurten, die sich hinsichtlich ihrer Länge, Breite und Festigkeit unterscheiden. So gibt es beispielsweise Ratschengurte, Klemmgurte oder Schlauchgurte. Jede Art von Zurrgurt hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich für bestimmte Arten von Ladungen.
Zurrkraft und Mindestbruchkraft
Bei der Wahl von Zurrgurten ist es wichtig, auf die Zurrkraft und Mindestbruchkraft zu achten. Die Zurrkraft bezeichnet die Kraft, mit der ein Zurrgurt maximal gespannt werden kann. Die Mindestbruchkraft gibt die Belastung an, die ein Zurrgurt aushalten muss, bevor er reißt. Die Werte für Zurrkraft und Mindestbruchkraft sind je nach Art und Größe der Ladung unterschiedlich und müssen sorgfältig berechnet werden. Die Angabe dieser Werte erfolgt in Dekanewton (daN). Dabei gilt 1 daN = 10 N = 1 kp = 1kg.
Gesetzliche Vorgaben
In Deutschland sind die gesetzlichen Vorgaben zur Ladungssicherung in der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Ladungssicherungsvorschrift (Ladungssicherung VDI 2700) festgelegt. Die Vorschriften legen fest, dass die Ladung so gesichert sein muss, dass sie selbst bei plötzlicher Bremsung oder Ausweichmanövern nicht verrutscht, herabfällt oder umfällt. Die Anzahl und Art der Zurrgurte sind dabei von der Größe und Art der Ladung abhängig.
Ablegereife
Ein festgelegtes Verfallsdatum für Zurrgurte gibt es nicht. Jedoch nutzen sich Zurrgurte mit der Zeit ab und es gilt eine so genannte "Ablegereife". Sobald ein Zurrgurt Mängel aufweist, gilt er als ablegereif und muss ersetzt werden. Dabei ist es unerheblich, ob die Mängel am Gurtband, der Ratsche oder dem Haken auftreten. Ebenso gilt ein Zurrgurt mit unleserlichem oder abgerissenem Etikett als ablegereif. Wird Ladung mittels eines ablegereifen Zurrgurtes gesichert, kann dies im Schadensfall oder bei einer Kontrolle teuer werden. Solch ein Gurt kann als nicht vorhanden eingestuft werden. Damit gilt die Ladung als nicht (ausreichend) gesichert.
Korrekte Bedienung von Zurrgurten
Um Zurrgurte korrekt zu bedienen, sollte der Anhänger vor dem Transport richtig beladen werden. Die Gurte werden dann um die Ladung gelegt und an den Zurrpunkten am Anhänger befestigt. Anschließend müssen die Zurrgurte sorgfältig gespannt werden, bis die richtige Zurrkraft erreicht ist. Wichtig ist dabei, die Zurrkraft nicht zu überschreiten und die Mindestbruchkraft des Zurrgurts zu beachten. Nach dem Transport müssen die Zurrgurte auf Beschädigungen überprüft werden und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
WICHTIG: Zurrgurte dürfen auf keinen Fall verknotet werden! Weder funktionstüchtige noch ablegereife Gurte!