Beiträge von Forum-Editor

    Hallo,

    wir hatten heute ja schon ein ausführliches Telefonat. Da wir uns hier im Forum generell dutzen, weiter per du.


    Wegen dem Auflaufstoßdämpfer wollte ich nochmal durchschauen und aus meiner Sicht einen Vorschlag machen. Wie gesagt, haben wir zu dieser alten Auflaufbremse keinerlei technische Unterlagen bzw. Datenblätter mehr. Deshalb habe ich jetzt mal 2 Dämpfer herausgesucht, die aus meinem Erfahrungsschatz heraus passen sollten. Der Aufbau und das Funktionsprinzip ist sowieso gleich, sodass wir unser Augenmerk eigentlich nur noch auf die Einbaumaße und das Anhängergewicht legen brauchen. Hier meine beiden Empfehlungen, die sich im Wesentlichen nur von den Anschlussbuchsen her unterscheiden:


    1. Dämpfer Artikel-Nr. 338216 mit Anschlussaugen vorn und hinten je Ø10,2 mm x 24 mm
    2. Dämpfer Artikel-Nr. 338222 mit Anschlussaugen vorn und hinten je Ø12,2 mm x 32 mm

    Die Längen für maximal eingeschoben und ausgezogen, sowie die Dicke findest du in der Artikelbeschreibung siehe Verlinkung oben. Da sehe ich aber eh montagemäßig kein Problem, dass sollte locker passen.

    Nochmal ein Satz zu diesen alten Öldämpfern allgemein. Ich hatte gerade im Lager nochmal den 338216 in der Hand. Auch bei dem ist es so, dass er auf Zug schwerer geht, als auf Druck. Welche Logik bei diesen alten Dingern dahinter steht erschliesst sich mir nicht. Aber es ist also auch bei nagelneuen Dämpfern so. Sie drücken auch nicht von allein wieder aus, so wie heutige Auflaufstoßdämpfer. Egal, es ist jedenfalls so. Wichtig in diesem Zusammenhang, und darauf kann man nicht oft genug hinweisen, ist die Einbaulage dieser alten Dämpfer. Sie werden ja horizontal zum Erdboden, also liegend eingebaut. Auf dem Dämpfer befindet sich eine Markierung:

    IMG_3347.jpg

    Diese Markierung muss zwingend in Richtung zum Erdboden (nicht Richtung Himmel) zeigen beim Einbau. Warum ist das wichtig: Bauartbedingt haben diese Dämpfer innen eine Art Reservoir, welches nach einigen Pumpbewegungen Druck aufbaut, wodurch der Dämpfer auf Druckstufe härter wird. Wir haben es oft mit diesen Dämpfern im Lager wenn die länger liegen, dass sie sich dann relativ leicht zusammendrücken lassen. Wenn man diese Dämpfer dann aber aus dem Regal nimmt und in korrekter Lage einige Male ein- und ausdrückt, verspürt man ganz deutlich, wie sich der Dämpfer beim Einschieben immer mehr verhärtet.

    Nichtsdestotrotz bleibt meine Bemerkung von oben, dass die Zugrichtung (gerade bei geringen Gewichtsklassen) schwerer geht als auf Druck.

    Was jetzt "schwer" und was "leicht" ist, ist sowieso schwierig darszustellen. Grundsätzlich soll der Dämpfer ja auch nur Dämpfen, damit das Ruckartige bzw. Schlagartige aus der Bremsanlage genommen wird.


    Also vielleicht ist dein Dämpfer ja auch gar nicht defekt und du kannst dir (vorerst) Arbeit sparen.


    Auf jeden Fall aber vermute ich, dass dein Auflaufweg zu lang ist. Was ja auch normal ist, denn die Bremsbeläge nutzen sich ja ab, der Weg zur Bremstrommel wird länger. Je nach Übersetzungsverhältnis des Umlenkhebels, können 1 mm Luft zwischen Bremsbacke und Bremstrommel gern mal vorn an der Auflaufeinrichtung 2-4 cm Auflaufweg bedeuten.


    Normal haben die Bremsankerplatten dafür ein sogenanntes Schauloch, dass genau über dem Bremsbelag und dem Rand der Bremstrommel positioniert ist. Gern auch von einem Stopfen verdeckt. Hier lässt sich schon durch einfache Sichtprüfung feststellen, ob die Bremsbeläge/Bremsbacken verschlissen und erneuert werden müssen und/oder ob eventuell Nachstellen ausreicht.


    388501-1024b-alko-verschlussstopfen-gruen-10mm.jpg schauloch-bremsbelag.jpg


    Bei deinen Fotos lässt sich das Typenschild der Radbremse nicht lesen. Wenn es BPW ist, müsste sich die Typenbezeichnung in etwa so lesen: "S 2304" eventuell auch "S 2304-2", oder so ähnlich. Wenn du da mal nachschaust, kann ich mal schauen, ob wir zu der Radbremse Unterlagen haben. Dann kann ich klären, ob die Bremse definitiv eine Nachstelleinrichtung hat.

    Es sieht mir auf deinen Bildern so aus, als ob da was ist. Stets gegenüberliegend vom Spreizschloss, also gegenüber von da wo das Bremsseil eingeführt ist, wäre wenn die Nachstelleinrichtung zu suchen. Bei dir sehe ich da ein Gewinde mit Mutter. Das könnte eine Schraube mit Gewinde und konischem Kopf sein, die durch Anziehen die Bremsbacken auseinanderspreizt. So ähnlich wie hier bei Knott -> Artikel-Nr. 386605. Wenn's schwergängig geht durch das Alter und den ganzen Bremsstaub, würde ich aber lieber innen erst alles leichtgängig machen bevor du was abdrehst. Da noch Ersatzteile für zu bekommen wird ;(. Also Vorsicht!


    P1040009.JPG


    Ich hoffe fürs Erste geholfen zu haben und wünsche für heute schönen Feierabend und ein gutes WE!


    Gruß Sven