Crimpen - aber richtig

  • Hallo Gemeinde,


    hier mal eine Frage an die Profis.

    Ich will eine zweipolige Nato-Dose (Schweinenase) verbauen. Bei den Kontakten steht, dass selbige gelötet bzw. gecrimpt werden können. Löten fällt aus (nicht weil ich das nicht bringe; eher weil beim Löten ein "harter Übergang" von der Lötung zur Litze entsteht und das Crimpen im Kfz-Bereich besser ist).

    Im Netz habe ich bisher nur die Info, dass eine Crimpzange zum Rundcrimpen eingesetzt wird.

    Mich würde nun interessieren, welche DIN hier zugrunde liegt - also wie oft gecrimpt werden muss, mit welcher Kraft ect.

    Hintergrund der Frage - über die Verbindung können Ströme bis 300 A fließen - da sollte die Verbindung schon passen.

    der Steve




    Der Dank des Vaterlands ist dir gewiss! Er wird dir ewig hinterher schleichen, doch dich nie erreichen!

  • 401635-1.jpg

    Das ist so eine Zange die dafür ist. Man kann oben die verschiedenen Mäuler einstellen und die Klemmkraft ist dann vorgegeben.


    Andreas

    1. Anhänger: Rydwan (Polen) Baujahr 2019, 100er Zulassung, Neukauf
    2. Anhänger: Stema 750 kg, Baujahr 2014, 100er Zulassung, Eröffnungsangebot für 289€
    3. Anhänger: Brenderup Bravo 600 kg, Baujahr 1996, gebraucht bei Ebay gekauft
    4. Anhänger: Syland (Polen) 1300 kg, Baujahr 2016, 100er Zulassung, Neukauf

    5. Anhänger: Tema (Polen) 750 kg ungebremst, Neukauf 2019

    6. Anhänger: WM Meyer 1500 kg, Kipper, Neukauf 2020

    7. Anhänger: Schubbodenanhänger, Neukauf 2022, 100er Zulassung

  • Die Kraft ist bei fast allen Presszangen durch das Werkzeug vorgegeben. Empfohlen und praktiziert wird eine Sechskantverpressung. Bei Handpresszangen wird je nach Querschnitt mind. zweimal mit Abstand verpresst.


    Es gibt eine DIN 48083.


    Hier wird eigentlich auch noch alles erklärt:


    brdesonderdr2210 (1).pdf

  • das verlöten stellt aber auch kein problem dar

    sofern man das kabel so fixiert

    das keine bewegung endsteht am übergang lötzinn-kabellitze

  • Ich gehe von Aderendhülsen aus, die verpresst werden sollen?

    Ich benutze solch eine Zange...


    image.jpg


    Bei einem stärkeren Querschnitt des Kabels verfülle ich die aufgesteckte Hülse erst mit Lötzinn und verpresse dann...


    Gruß Jens

  • Sooo, jetzt muss ich sortieren .....

    401635-1.jpg

    Das ist so eine Zange die dafür ist. Man kann oben die verschiedenen Mäuler einstellen und die Klemmkraft ist dann vorgegeben.


    Andreas

    Ist mir bekannt, erklärt es aber nicht ....

    .... auch richtig, aber zu allgemein .....

    das verlöten stellt aber auch kein problem dar

    sofern man das kabel so fixiert

    das keine bewegung endsteht am übergang lötzinn-kabellitze

    .... "sofern man das Kabel fixiert" - das ist das Problem .....

    .... wir reden hier von 35 qm


    also von sowas

    Schweinenase.JPG


    Der Hintergrund der Frage ist folgender:


    Das es für elektrische Verbindungen Presswerkzeuge gibt, war/ist mir bekannt. An entsprechende Werkzeug zu kommen, ist kein Problem, da ein Freund von mir Beim Bau/Umbau von Umspannwerken aktiv ist.

    Auf entsprechende Anfrage von mir an ihn, hat er mir erklärt, dass es verschiedene Pressungen gibt, wohlgemerkt für Kabelendhülsen oder -schuhe, wie sie in seinem Bereich verbaut werden.

    Für diese Pressungen gibt es DIN-Standards. welche besagen, bei welchem Querschnitt welche Pressung (sechskant oder rund) verwendet und wie oft verpresst werden muss. Es kann nämlich sein, dass bei entsprechendem Kabelquerschnitt bis zu drei Pressungen nebeneinander (da befinden sich Markierungen auf der Presshülse) ausgeführt werden müssen, um die Anpressdrücke zu erreichen.

    Wie gesagt, wir reden hier von 300 Ampere, da will auch ich kein Risiko eingehen. Außerdem scheinen auch die zu vercrimpenden Kontakte nicht auch Kupfer zu bestehen, was die Sache nicht einfacher macht.

    der Steve




    Der Dank des Vaterlands ist dir gewiss! Er wird dir ewig hinterher schleichen, doch dich nie erreichen!

  • An den Hänger soll eine Deichselbox mit einer Batterie, welche zum einen den Hänger selbst versorgen und zum anderen als Fremdstromquelle genutzt werden kann.

    Die Dose dient dabei als Lademöglichkeit (wenn der Hänger längere Zeit nicht am Bordnetz hängt) und gleichzeitig als Möglichkeit einer Fremdstarteinrichtung (Starthilfekabel). Wie ich das elektrisch umsetze (mit Umschalter oder was auch immer) muss ich noch sehen.

    So zumindest ist's geplant .... 8)

    der Steve




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  • Also wenn ich das richtig lese, würdest Du auch verlöten, wenn Du wüsstest wie Du das Kabel fixierst?


    Ich mache stellenweise für LKW die Kabel selber, die zum Anlasser oder zur Lichtmaschine gehen. Ich drücke die Hülse im Schraubstock etwas zusammen, drehe um den Schlitz zwischen Hülse und Kabelisolierung dick Isolierband drumherum, klemme das Kabel so im Schraubstock ein, das es etwa 25 cm oben raus steht, nehme den kleinsten Brenner für Gas & Sauerstoff, den ich in der Werkstatt habe, Lötdraht mit Flussmittel und dann wird das verlötet. Das Isolierband verbrennt zwar dabei, aber wenn es dick genug drum gewickelt ist, leitet es das flüssige Lötzinn in die Kabelisolierung. Dann lasse ich es abkühlen, entferne das verbrannte Isolierband und mache dann einen Wärmeschrumpfschlauch drauf. Sieht aus wie original und gehalten haben meine Kabel bis zur Verschrottung des Fahrzeugs. Und bis zu 500A habe ich auch auf der Anlasserleitung.


    Andreas

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  • an den Starthilfekabeln sind ja zwei Polzangen dran, da brauchst keine extra Steckdose


    und an einem Kabel die Zangen abschneiden um dann so nen Natostecker hin zu machen halte ich für "doof", weil das Kabel ja dann für normales Starten unbrauchbar wird, des kannst dann NUR noch mitm Anhänger nutzen


    und zum laden brauchst auch kein 300A Stecker, wenn das Ladegerät nicht direkt mit in die Kiste bauen willst, sondern bei Bedarf von Außen anstecken willsst, dann reicht auch ne Ziggisteckdose

  • Vielleicht wäre da ein DEFA Mini Plug die bessere Wahl. Die Nato Dose ist natürlich ganz fein, aber auch etwas übertrieben. Zum Starten einfach kiste auf und normales Starthilfekabel nehmen.

    Deine internen Leitungen in der Box müssten sonst ja auch überwiegend 35 Quadrat haben, die geplanten Schalter müssten das ebenfalls wegstecken.

    Edda: Mercedes V-Klasse v250d, EZ 10/2018
    Eddi: Eduard Hochlader 3,1x1,6m, 1500kg zgG, 1,8m Hochplane, EZ 03/2017

    Frosti: WM Meyer Kühlkoffer 3x1,5x2m, 2700kg zgG, EZ 02/2020

    Heini: Heinemann Z1, 400kg zgG, EZ 04/1971

    Wiens Safety-Trailer CS 2002 (2to Bootstrailer), EZ 07/1982 (verkauft)
    Katy: VW Caddy 1.2 TSI, EZ 12/2014 (verkauft)
    Zitrone: Citroen C3, EZ 10/2002 (verkauft)

    Toom Baumarkt Stema 750-13 BJ 2015 (verkauft)

  • Wenn du die Hülsen, oder Enden hast, verpresst die die auch jeder Hydraulikservice, z. Bsp. PYRTEK.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Wenn du die Hülsen, oder Enden hast, verpresst die die auch jeder Hydraulikservice, z. Bsp. PYRTEK.

    Wie du auf die Idee kommst einen elektrische Verbindung bei einem Hydraulikdienstleister anständig verpresst zu bekommen ist mir absolut schleierhaft.


    Ich mache stellenweise für LKW die Kabel selber, die zum Anlasser oder zur Lichtmaschine gehen. [...]

    Ich vermute du meinst dabei deine Bastelbude und keinen Fachbetrieb. Der würde nämlich die paar 100€ für entsprechendes Werkzeug und passende Verbauchsmittel setzen und richtet solche Kabel innerhalb von Sekunden.


    Für diese Pressungen gibt es DIN-Standards. welche besagen, bei welchem Querschnitt welche Pressung (sechskant oder rund) verwendet und wie oft verpresst werden muss.

    Das ist leider nur die halbe Wahrheit.

    Zum einen ist auch zu beachten welche Leitungsarten (massiv, fein, feinst) zu den Kabelschuhen passen und mit welchen Werkzeugen man welche Kombinationen verarbeiten darf. Dabei gibt es auch (herstellerspezifische) Kombinationen außerhalb der DIN.

    Insbesondere Steckverbinder sind da sehr individuell. Bzw. wirklich fachgerecht ist in dem Fall nur was der Hersteller frei gibt. Es hilft dir nix nach DIN zu pressen wenn es keine Kabelschuhe (oder Steckkontakte) nach DIN sind.



    Ist im Endeffekt aber auch egal: Du brauchts keine 300A Steckdose um gelegentlich mal eine Fremdstartung durchzuführen.

    Und schon garnicht um einen Akku im Anhänger zu laden.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Da habe ich was losgetreten ...


    Also erstmal danke für die einzelnen Antworten - man möge es mir nachsehen, wenn ich nicht auf alle eingehe.


    Ich hatte eigentlich gehofft, dass vielleicht einer im Forum ist, der solche Pressungen bereits vorgenommen und damit Erfahrung hat. Scheint aber nicht so zu sein.


    Was die Dose angeht - nun die habe ich da, die wird eingebaut (egal ob ich die 300 A brauche oder nicht). Damit stellt sich aber immer noch die Frage der fachgerechten Ausführung der Pressung (Ace und Sauerstoff o.ä. habe ich nicht). Was das Starterkabel angeht - auch schon vorhanden 8)


    Im Netz gibt's das 3. Brand Katalog - Elektroanlage.pdf (Artikel-nr. 71591) Die Zange wird für die Pressung extra empfohlen, da werde ich mal weitergrasen.


    Ich denke mal, damit hat sich der Fred hier erledigt :biggrins::anstoss:

    der Steve




    Der Dank des Vaterlands ist dir gewiss! Er wird dir ewig hinterher schleichen, doch dich nie erreichen!

  • Ich würde ja entweder beim Bund, beim Händler oder beim Hersteller anrufen und fragen. Mit dem richtigen Ansprechpartner solltest du bei allen dreien eine korrekte Antwort finden. Wenn du ne Kaserne mit Werkstatt in der Nähe hast, pressen die dir das vielleicht netterweise.

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    Heini: Heinemann Z1, 400kg zgG, EZ 04/1971

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    Toom Baumarkt Stema 750-13 BJ 2015 (verkauft)

  • Wie du auf die Idee kommst einen elektrische Verbindung bei einem Hydraulikdienstleister anständig verpresst zu bekommen.....


    Mfg JAU

    Nenne mir einen Grund, warum nicht, das Werkzeug ist identisch.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Ich würde ja entweder beim Bund, beim Händler oder beim Hersteller anrufen und fragen. Mit dem richtigen Ansprechpartner solltest du bei allen dreien eine korrekte Antwort finden. Wenn du ne Kaserne mit Werkstatt in der Nähe hast, pressen die dir das vielleicht netterweise.

    in dieser Richtung habe ich mir das auch schon überlegt ....

    der Steve




    Der Dank des Vaterlands ist dir gewiss! Er wird dir ewig hinterher schleichen, doch dich nie erreichen!

  • Nenne mir einen Grund, warum nicht, das Werkzeug ist identisch.

    Die Werkzeuge die ich dafür kenne (und anwende) sind nicht identisch. Vor allem unterscheiden sich die Prozesse in einem Punkt grundlegend.


    Elektro:

    Wie schon erwähnt ergibt sich eine korrekte Pressung aus der Kombination Kabel, Pressverbinder und Werkzeug. Konkret das meist auswechselbare Gesenk das in der (Hand-) Presszange Verwendung findet. Hintergrund ist das eine erfolgreiche Pressung mit erreichen des Endanschlags erfolgt ist. Das Maß ist vorherbestimmt, das Material muss dazu passen.


    Hydraulik:

    Grobeinstellung des Endanschlags in der hydraulischen (!) Ringpresse erfolgt nach Tabelle. Danach Kontrolle und eventuell Feinjustierung. Die Pressung der Schlauchverbindung wird kontrolliert indem ein Lehre in das offene Ende geführt wird. Passt das IO-Ende nicht rein wurde zu weit gepresst, passt das (größere) NIO-Ende hinein wurde zu schwach gepresst.


    Der Hydraulikdienstleister hat keine Tabellen nach denen er seine Presse für Elektroverbindungen einstellen könnte und auch keine Möglichkeit die Pressung nachträglich zu kontrollieren.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo Steve,


    die Kontakte sehen aus wie die Kontakte welche zB. bei Gabelstaplern eingesetzt werden. Hersteller sind in meinem Fall Schaltbau und Rema.

    Im Staplerbereich wurde uns vor einiger Zeit untersagt für die Batteriestecker/Ladestecker die Sechskant Crimpung weiter anzuwenden, da sie bei den hohen Strömen zu unzuverlässig sein soll. Auch sind Lötungen bei den höhen Strömen nicht sinnvoll. Sollten die Kontakte wegen eines zu großen Übergangswiderstandes heiß werden wird die Lötstelle geschädigt. Weiter möchte ich die Nachteile der Lötung hier nicht vertiefen, da Du sie ja auch nicht favorisierst.


    Schaltbau gibt die W-Crimpung in ihrer Montageanleitung an und weist auf eventuelle Mängel der Sechskant Crimpung hin.


    Schau mal ab Seite 9. Auf Seite 11 wird noch auf die DIN EN 60352-2 hingewiesen.


    Wir Pressen übrigens auch nicht W sondern mit einer Kugel. Die Pressung ähnelt aber der W-Crimpung.


    Bei Gelegenheit mache ich ggf. noch ein Foto und stelle es hier ein.


    Gruß


    Peter

  • Hallo Peter,


    danke für die Info.

    Genau die von Dir angesprochenen Schwierigkeiten habe ich gemeint.

    Ich werde mir den Link mal genauer anschauen.

    der Steve




    Der Dank des Vaterlands ist dir gewiss! Er wird dir ewig hinterher schleichen, doch dich nie erreichen!