Fragen zum Drehschemelbau

  • Hallo Zusammen,


    wie im Vorstellungsbeitrag zu lesen bin ich aktuell dabei einen Drehschemelanhänger selber zu Bauen.


    Geplant ist eine Kofferanhänger mit den Maßen 8m x 2m x 2m.

    Aufgrund der Länge ist fiel die Wahl direkt auf einen 3 achsigen Drehschemelanhänger.

    Für den Rahmen werden Quadratrohre 40mm x 2mm sowie Rechteckrohre 80mm x 40 mm x 3mm verwendet.

    Die Zugschere kommt von Knott der Lenkkranz von Jost. Bei den Achsen habe ich mich für die Alko B1600-3 entschieden.


    Ich hoffe bis hier hin in euren Augen keine gravierenden Fehler gemacht zu haben.


    Aktuell steht mir ein Eduard Tandem Anhänger mit Plane Spriegelaufbau zur Verfügung.

    Ladefläche 5m x 2m x 2m Gesamtlänge etwa 6,6m


    Da der Anhänger in meinen Augen super Eigenschaften sowohl im Geradeaus- Kurven- und Rückwärtsfahren hat,

    möchte ich ähnlich gute Eigenschaften auch bei dem Drehschemel erreichen.


    Was dazu bisher unternommen wurde:


    -Die Vordere Achse geht mittig durch den Drehkranz

    -sämtliche Achsen werden mit Radstoßdämpfern versehen

    -die 2. und 3. Achse sind möglichst weit vorne angeordnet


    Aktuelle Anordnung der Achsen (jeweils Radmitte):

    -Zugschere (Mitte des Bolzen) zur Lenkachse 25cm

    -Lenkachse zur 2. Achse ca 430cm

    -2. Achse zur 3. Achse 50cm

    -3. Achse bis Anhänger 250cm



    Da der Bau noch einige Anpassungen zulässt wollte ich Euch mal fragen durch welche Maßnahmen man die Eigenschaften weiter verbessern kann


    Liebe Grüße

    Joshua

  • Hallo


    ohne es nachgerechnet zu haben, hören sich die Achssabstände gut an, nur die 50 cm hinten sind etwas wenig, oder willst du da nur Schubkarrenräder drauf machen?


    warum 1600 kg Achsen? 1300 reichen auch, da bist auch schon bei 3,9t also genug Reserve, 1600er sind ne ganze Ecke härter


    was wichtig ist, ist der Schwerpunkt, bei deiner Länge und den genannten Achsabständen dürfte der Ideale Punkt etwa 150-200 cm vor der 2 Achse liegen


    ich fahr oft mit solchen Fenstern rum


    wenn die Beladung gleichmässig ist, läuft er recht ruhig hinterher, ohne große Stöße

    Fenster01.jpg


    ist nur ein Bock allein drauf und zu weit hinten oder der hintere viel schwerer, dann stößt er wesentlich mehr


    Fenster03.jpg Fenster02.jpg


    man muss auch beim Drehschemel also ein bisschen auf die Gewichtsverteilung achten um ein optimales Fahrverhalten zu haben


    Ideal läuft er mit 11-1200 kg auf der Vorderachse und der Rest hinten



    bei deim Whnwagen kannst natürlich später nicht mehr viel ändern, lediglich mit Klamotten und Essen kannst je nach Lagerort dann etwas die Verteilung anpassen, aber das macht ja nicht so viel aus, ein Bisschen kannst noch Spielen mit den Wassertanks, wo die sitzen und wie voll sie sind unterwegs


    wobei natürlich ideal ist mit leeren Tanks zu fahren, weils Gewicht und Sprit spart, außer man möchte ständig autark leben können


    Gruß Mani

  • Hallo Mani,


    geplant ist 10‘‘ Räder zu montieren, die Meinungen dazu sind hier ja sehr umstritten, ich habe allerdings auf meinem Eduard sehr gute Erfahrungen gemacht.


    Die Alko B1600-3 sind für 1500 Kg ausgelegt und wurden mir von meinem Händler empfohlen. Da die Achsen ja von den Maßen baugleich zu den 1300 Kg Achsen sind können Sie im Zweifelsfall auch später noch ausgetauscht werden.


    Es soll gar kein Wohnwagen werden sondern ein Transportanhänger. Für Transporte wo der Eduard an seine Volumengrenze stößt.


    Auf eine gute Gewichtsverteilung wird jetzt schon immer gut geachtet, ich bin aber für jeden Tipp der erfahrenen Drehschemelfahrer dankbar da dort ja wie eben erwähnt anders wie bei einem Tandem geladen wird.

  • Hi,


    evtl. hätte ich auch noch eine Idee:

    Ich würde die Positionen der Achsen berechnen und nicht schätzen. Dabei würde ich die VA so weit nach vorne setzen wie möglich. Dazu darf der Drehkranz bei mir auch ein wenig kleiner im Ø sein.

    Die (theoretische) Mittelachse der Räder muss auf jeden Fall mittig durch den Drehkranz. Ich würde dazu das Maß bei Nennlast nehmen.

    Wenn die VA etwas mehr Kilos verträgt als die 1300 kg ist das evtl. nicht schlecht, um das Zerren am Auto beim Einfedern etwas geringer zu machen.


    Die 10"-Räder haben den Vorteil etwas an Höhe zu sparen. Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass ich mit den 10"ern häufiger Reifenpannen habe als mit den 13"ern, trotz deutlich höherem Gewicht bei 13"-Anhänger.


    Gruß

    Gerhard

  • Die 10"-Räder haben den Vorteil etwas an Höhe zu sparen. Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass ich mit den 10"ern häufiger Reifenpannen habe als mit den 13"ern,


    Gruß

    Gerhard

    Auch mal interessant zu hören. Eine Reifenpanne am Anhänger hatte ich noch nie! Dafür aber am Auto und am Moped, da immer hinten. Der ärgerlichste war beim Moped, hin zum Gummihändler und auf der Heimfahrt war ein Nagel im Reifen. Daher die Bezeichnung NAGELNEU!


    Und beim Moped wird Dir keiner einen Reifen flicken, nach 30 km musste der wieder ersetzt werden!


    Andreas

    1. Anhänger: Rydwan (Polen) Baujahr 2019, 100er Zulassung, Neukauf
    2. Anhänger: Stema 750 kg, Baujahr 2014, 100er Zulassung, Eröffnungsangebot für 289€
    3. Anhänger: Brenderup Bravo 600 kg, Baujahr 1996, gebraucht bei Ebay gekauft
    4. Anhänger: Syland (Polen) 1300 kg, Baujahr 2016, 100er Zulassung, Neukauf

    5. Anhänger: Tema (Polen) 750 kg ungebremst, Neukauf 2019

    6. Anhänger: WM Meyer 1500 kg, Kipper, Neukauf 2020

    7. Anhänger: Schubbodenanhänger, Neukauf 2022, 100er Zulassung

  • Generell mag ich die 10 Zoll nicht, auch wenn der Anhänger dadurch etwas niedriger wird.

    Sie fallen in die Schlaglöcher rein, verschleißen schneller und haben weniger Traglastreserven als die 13 Zoll Kompakträder.
    Reifenplatzer gibt es wahrscheinlich wegen der Überlastung häufiger, z,B. bei Einachskippern.

  • Bilder kann ich morgen gerne über den Tag machen und morgen Abend einstellen.


    Die vordere Achse sitzt soweit vorne wie möglich und die gedachte Linie mittig der Achse läuft durch die Mitte des Drehschemel.

    Die Achsabstände sind aktuell so eingeplant, dass bei 90% meiner Transporte alle Achsen gleich belastet werden.


    Habe mit den 10“ Reifen bisher noch nie Probleme gehabt. Muss dazu auch erwähnen, ich nutze seltenst die mögliche Nutzlast aus.

    Und Acker und Wiese meide ich gänzlich.

  • ich hab die 12 Zoll und damit ne Ladehöhe von 66 cm, das geht schon


    ansonsten kann ich da auch nur sagen, laufen ruhiger weil größer, mehr Traglast und optisch schöner als die 10 Zoll



    und ansonsten Empfehle ich dir den Beitrag von Gerhard, unbedingt lesen

  • Guten Abend Zusammen,


    so langsam neigt sich die Bauphase des Rahmens dem Ende entgegen und somit auch die Phase in der ich mit meinem Fachwissen zurecht kam.


    Aktuell besteht die größte Frage darin wie ich die Auflaufeinricht mit den Achse verbinde sprich am Widerlager der Deichsel in die Seilzüge der 1. Achse sowie den nach hinten gehenden Seilzug anbaue und richtig einstelle.


    Habe von meinem Händler dazu nur den Karton mit den Stoßdämpfer inkl. Halter und den Seilzügen mit den Worten: ,,wenn Fragen sind einfach vorbeikommen.‘‘ in die Hand gedrückt bekommen.


    Kann morgen bei Tageslicht auch gerne noch detaillierterer Bilder machen.


    Lieben Gruß 05EB3184-5445-464F-A285-6962FAF868A2.jpeg

  • Hallo


    naja, mit den Stoßdämpfern kannst nicht bremsen, die helfen dir erstmal nichts


    und Bremsseile seh ich da erstmal nur die normalen, hast das dicke das nach hinten geht nicht bekommen?


    da bräuchtest noch so eins


    Hauptbremsseil.jpg


    Hüllen und Gesamtlänge kann bei dir anders sein, ist halt abhängig vom Radstand bzw Gesamtlänge vom Anhänger


    vorne am Drehschemel kommt der erste Ausgleich hin, um zwischen vorne und hinten aufzuteilen


    20131002_140222.jpg


    links die zwei zur Vorderachse, rechts das Dicke nach hinten,

    das Außermittige geht nach vorne zur Auflaufeinrichtung


    Widerlager vorne.jpg


    die Teile die man mitbekommt sind meist 1/3 2/3 aufgeteilt, besser ist es aber wenn man den hintern Bremsen etwas mehr Kraft zuteilt und das Mittelteil selbst aufteilt


    mit dem dicken Seil gehst dann durch den Drehkranz nach hinten, vorne unten rein und hinten oben raus


    seilverlauf.jpg

    bei mir gehts dann wieder am Rahmen nach unten, kannst aber auch oben weiter gehen, je weniger Kurven um so besser


    dann brauchst am Ende des dicken Seils wieder ein Widerlager fürs Seil und dann den Ausgleich auf die 4 Seile für hinten


    schaut bei mir so aus

    Bremse 02.jpg Bremse 05.jpg


    wenn noch Fragen hast, einfach melden


    Gruß Mani

  • Hi,


    ich habe das Widerlager an der Zuggabel an ein Vierkantrohr gemacht. So habe ich keine Veränderung der Bremskraft, wenn der Drehpunkt der Zuggabel und das Widerlager nicht exakt im Drehpunkt liegen. Allerdings ist meine Deichsel eine Eigenfertigung. Von der 1/3 - 2/3-Aufteilung bin ich auch etwas abgewichen (siehe Mani), weil der lange Zug nach hinten einen "Wirkungsgrad" hat. Man kann da aber auch anderer Meinung sein, da durch die Gewichtsverlagerung die im Schwerpunkt angreift, die VA be- und die HA entlastet wird. Bei der Bremsberechnung bei Anhängern >3,5 t wird das übrigens berücksichtigt. Ich würde diese Überlegung u.a. abhängig vom Radstand und dem wahrscheinlichem Schwerpunkt machen.


    Bei den Bremszügen für die HA ist es evtl. nicht ungünstig, wenn man zwei unterschiedliche Längen hat. Bei mir ist das Widerlager an der 2. Achse, deswegen sind die Züge zur 3. Achse etwas länger.


    Gruß

    Gerhard

  • Hallo,


    das dicke Seil welches nach hinten geht war dabei.


    Da die Deichsel von Knott schon ein Lager hat würde ich dieses auch nutzen, liege ich mit der Ansicht richtig, dass bei dieser Variante das Lager der Achse unter dem Drehkranz gar nicht benutzt wird?


    Aktuell sieht es so aus:91EB04E0-570C-4E89-99F8-E5BE237EAFD3.jpeg


    Bei der Hinterachse muss ich noch die Seilzüge an das Lager für Tandemachsen, welches bis heute morgen noch auf meinem Anhänger lag, anschließen.0EFE816A-9273-4229-A62D-650E6741AFF7.jpeg


    Liebe Grüße

  • das Widerlager an der Vorderachse brauchst nicht, das sitzt ja an der Deichsel oder am Rahmen wie bei mir


    muß es sogar, wenn du an die Achse gehst, hast nen Längenunterschied je nachdem wie hoch oder tief die Deichsel gerade steht


    deshalb muß das Widerlager ziemlich nah am Drehpunkt der Deichsel sitzen


    hinten kannst es so machen wie auf deim Bild, dann brauchst aber nen extrem langen Ausgleich


    besser ist es alle 4 Seile auf die eine Achse, dann brauchst aber für hinten längere Seile

  • So habe eben mal eine kurze trockene Phase genutzt und die Seilzüge der hinteren Achse gemessen und ausgebaut, damit ich morgen direkt beim Händler die neuen bestellen kann.


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    Und gleichzeitig noch das Widerlager montiert.Hier schon mal zwei Bilder von vorne und vom Heck, weitere Bilder kann ich bei Bedarf gerne noch machen.

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  • Danke.


    Habe am Samstag die nötigen Siebdruckplatten geholt. Werde mich morgen um die passenden Seilzüge für die 3. Achse kümmern. Und die letzten Schweißarbeiten erledigen.

    Bin mal gespannt welche Preise mein Metallhändler morgen für Aluminium aufruft, dann würde ich dies gegebenenfalls morgen auch schon holen.

    Somit ist es aktuell doch realistisch, dass er wie geplant bis Ende Februar fertig wird.

  • Moin.


    nun möchte ich mich auch noch mal aus der Versenkung zurück melden!
    Der besagte Anhänger ist nun soweit fertig, nach einer langen Baupause im Frühjahr und Sommer.

    Jetzt geht es um die TÜV Abnahme und den späteren Aufbau. Die Beleuchtung ist StVZO konform die Bremsberechnung für die verwendete Kombination aus Auflaufeinrichtung und Bremsen liegen vor.
    Gefahren bin ich den Anhänger auch schon in Richtung TÜV und da liegt auch das Problem. An dem langen Überhang (hinter der letzten Achse) treten bei Geschwindigkeiten über 50 km/h Schwingungen auf, diese beeinträchtigen die Fahrt nicht sind aber für zukünftige Ladung und auch andere Verkehrsteilnehmer und natürlich auch für den verantwortlichen TÜV Prüfer nicht von Vorteil.

    Nun bin ich am überlegen wie ich den Überhang stabilisiert bekomme damit keine Schwingungen mehr auftreten und das ganze mit möglichst geringem zusätzlichen Material, um das Gewicht gering zu halten. Meiner Meinung nach kommen die Schwingungen daher, dass die obere und untere Strebe des Fachwerks über den Achsen zu dicht zueinander verlaufen.
    Meine aktuelle Idee: Zwischen den Auflagepunkten der zwei hinteren Achsen eine zusätzliche Strebe von welcher dann zum Heck ein bzw. Zwei zusätzliche Fachwerkrahmen einzuschweißen.
    Bilder der Rahmenstruktur sind am Anfang des Threads zu finden, sollten weitere Bilder benötigt stelle ich diese gerne zeitnah hier ein.


    Für Ideen und Einwände eurerseits bin ich sehr dankbar.


    Viele Grüße

  • Ich bin beeindruckt. Der Bericht ist komplett an mir vorbeigegangen.


    Wäre es nicht möglich, im Bereich wo der Fachwerkrahmen im Bereich der Achsen so einschnürt einen Untergurt einzuziehen (also das offene Trapez zu schließen)? Schraubbar , damit man die Achsen auch noch mal rausbekommt? Ist das praktikabel? Auf dem Bild kann man leider nicht so gut erkennen, ob das mit der Achse ins Gehege kommt. Und dann nötigenfalls noch zusätzliche Diagonalstreben zum Heck.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop