Probegefahren: Neptun Laweta Autotransporter

  • Halli, hallo!


    Heute habe ich die Bodengruppe meines Kübels in die Scheune gebracht und mir dafür einen Autotransportanhänger ausgeliehen. Zwischen den Jahren war die Auswahl nicht so groß, alle haben Urlaub oder bauen den Laden um. Deshalb bin ich dann auf einen Verleiher gestoßen der einen 1350 Kilo Anhänger im Angebot hat. 920 Kilo Nutzlast sind für einen PKW ja indiskutabel, aber die Bodengruppe ohne alles wiegt ja nichts.


    Der Anhänger ist ein Autotransporter der polnischen Marke Neptun und so sieht er aus:


    01.jpg 02.jpg


    Die Achsen und Zugeinrichtung sind von AL-KO:


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    Einachsige Gummifeder mit Stoßdämpfern. Die Verarbeitung geht allgemein in Ordnung:


    07.jpg 09.jpg


    Die Winde von Knott:


    06.jpg


    Dummerweise war keine Umlenkung dabei. Die gehört zwar zum Lieferumfang, ist allerdings irgendwie in Polen liegengeblieben und befand sich noch auf dem Postweg. Mir war's egal, die Bodengruppe kann man auch so draufschieben.


    Hinter dem Kennzeichen verstecken sich die Rampen. Wie auch der Rest des Hängers sind sie vollverzinkt. Die Verschlüsse der Klappe und die Fangklaue für die Rampen sind für meinen Geschmack zu fummelig, es geht etwas eng zu im Heckträger. Außerdem sind die Verschlüsse der Klappe aus Plastik, ob das auf Dauer hält?


    08.jpg 10.jpg


    Die Ladefläche ist kippbar. 2 Dämpfer gestalten das Kippen etwas sanfter:


    11.jpg 12.jpg


    Mehr Bilder gehen nicht, geht gleich weiter.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

  • So, weiter geht's.


    Ein Bild gibt es noch:


    13.jpg


    Nahaufnahme vom vorderen Riegel. So ist der ganze Anhänger. Einfach aber relativ gut verarbeitet. Im Detail würde es sicher besser gehen.


    Und noch 2 Bilder in Aktion:


    14.jpg 15.jpg


    Man sieht: der Rampenwinkel ist nicht zu steil. Die Kinematik ist auch gut, es ließ sich alles leicht kontrollieren. Alternativ gibt es auch noch eine hydraulische Kippvorrichtung. Die Multiplexplatten sind ein Extra, aber ein nützliches wie ich finde.




    Fazit:


    - Der Anhänger fuhr sich gut, das ist sicher den Stoßdämpfern geschuldet. Allerdings habe ich nur etwas über 50 Kilometer zurückgelegt.


    - Die Verarbeitung mutete zwar nicht besonders hochwertig an, allerdings gab es nichts, was der Funktionalität oder Sicherheit abträglich wäre.


    - Die Rampen lassen sich etwas unbequem aus dem Fach nehmen. Wenn man den Anhänger professionell nutzen will, wird man sich m. E. etwas einfallen lassen müssen.


    - Die Verschlüsse der Ladefläche sind hinten offen und recht stramm. Wenn die gepolstert oder geschlossen wären würde man sich nicht so die Hände wehtun. Handschuhe helfen aber.


    - Das Stützrad macht keinen langlebigen Eindruck. Aber irgendwo muß der Preis ja herkommen.


    - Der linke Kotflügel läßt sich wegklappen, habe ich auf der Seite von Neptun gesehen. Leider nicht selber ausprobiert da ich es nicht wußte.


    Ich war mit dem Anhänger vollkommen zufrieden. Wenn man sich die Preise von Neptun so anguckt ist er sicher eine preiswerte Alternative.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


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  • Danke für den Bericht, könnte dem ein oder anderen später helfen.

    Zitat

    Der Anhänger fuhr sich gut, das ist sicher den Stoßdämpfern geschuldet

    Hier hast du einen Denkfehler, ohne wird er wohl noch besser auf der Straße liegen.

    Die Stoßdämpfer machen die Federung nur noch härter, vorallem bei leichter oder gar keiner ladung.


    Gruß benni

    Eduard Wiederholungstäter:thumbup:

  • Also, das wage ich zu bezweifeln. Die Stoßdämpfer dämpfen ja die Schwingung, deshalb kann er nicht so viel Anlauf zum Hüpfen nehmen. Ich bin mal einen Käfer ohne Stoßdämpfer vorne gefahren, der sprang wie ein Flummi. Ich meine, das wirkt sich auch bei leichtem Hänger aus. Bei Beladenem auf jeden Fall. Gehoppelt ist er leer natürlich auch, aber wenig. Mein Wittenberger läuft voll wie leer superruhig, obwohl er wenig wiegt. Der hat allerdings auch vernünftige Federn (Drehstäbe).

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


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  • Zitat

    Die Stoßdämpfer dämpfen ja die Schwingung, deshalb kann er nicht so viel Anlauf zum Hüpfen nehmen

    ein Dämpfer braucht eine gewisse Kraft um ihn überhaupt zu bewegen deshalb wird die Federung etwas härter im Leerzustand


    und leer bewegen sich die Schwingen in der Regel nicht


    du glaubst es nicht? dann schau mal genau hin wenn ein leerer Anhänger vor dir fährt, da federn in der Regel nur die Reifen


    oder einfach nachmessen


    Abstand Boden Radmitte und Radmitte zum Aufbau, dann mal 50 kg drauf und wieder messen


    nur der erste Wert wird sich ändern, kannst nicht mit nem Auto vergleichen

  • Na, ich glaub' euch das auch ohne Versuchsaufbau. Im Zweifel fahrt ihr mehr Kilometer im Jahr als ich. Vielleicht ist die Achse auch einfach gut auf das Anhängergewicht abgestimmt. Schön ruhig fuhr er jedenfalls, für meine Begriffe. Wie der Saris, den ich manchmal kriege. Aber der hat auch eine Tandemachse...


    Edith: Okay, okay. Ich habe nochmal bei Roloff/Matek quergelesen, Gummi hat doll viel Eigendämpfung. Ihr habt recht. Nächstes Mal lese ich vorher und schreibe anschließend :biggrins:

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


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  • Ein echter Westfalia ist ohne Stoßdämpfer unfahrbar, genau wie beim Auto.

    Bei einer Gummifederachse sorgen die Gummis für Federung und Dämpfung, deswegen funktionieren die auch ohne extra Dämpfer.


    Baut man extra Stoßdämpfer dran, dann wird die Federung prinzipiell ein wenig härter - das nachhoppeln / nachschwingen soll aber etwas weniger werden dadurch. Wie stark sich das tatsächlich auswirkt - da meint jeder was anderes.

  • Hallo


    Zitat


    Vielleicht ist die Achse auch einfach gut auf das Anhängergewicht abgestimmt

    leider gibts da nicht viel zum abstimmen, bei so ner Gummiachse, außer nen weicheren Gummi zu verwenden


    aber bei den paar cm Federweg, ist wenig Spielraum


    was bei Anhängern viel ausmacht, sind die ganzen Abstände aller Drehpunkte,


    Also Radstand, Überhang am Auto, Deichsellänge, Achsabstand beim Anhänger, da können bei welligen Straßen wenige Zentimeter


    entscheidend sein wie er Anhänger läuft, bzw zu spüren ist

  • Achso. Das war schwach formuliert. Da es ja nur eine begrenzte Anzahl an Achsen von AL–KO gibt, meinte ich, daß vielleicht das Gewicht des Aufbaus gut mit der Achse harmoniert. Zusätzlich zu dem, was Mani schrieb.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


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  • was bei Anhängern viel ausmacht, sind die ganzen Abstände aller Drehpunkte,


    Also Radstand, Überhang am Auto, Deichsellänge, Achsabstand beim Anhänger, da können bei welligen Straßen wenige Zentimeter


    entscheidend sein

    Jo

    Wie haben hier ne Straße da sind Wellen drin, wenn Du da ganz hinten im Gelenkbus sitzt und der Fahrer etwas über 40 km/h fährt, nach der 3. Welle sitzt Du nicht mehr, Du stehst und greifst nach den Stangen, so schaukelt sich das Ding auf!! Im Solobus sind die kaum spürbar, da können die locker mit 50 an der gleichen Stelle langfahren.


    Andreas

    1. Anhänger: Rydwan (Polen) Baujahr 2019, 100er Zulassung, Neukauf
    2. Anhänger: Stema 750 kg, Baujahr 2014, 100er Zulassung, Eröffnungsangebot für 289€
    3. Anhänger: Brenderup Bravo 600 kg, Baujahr 1996, gebraucht bei Ebay gekauft
    4. Anhänger: Syland (Polen) 1300 kg, Baujahr 2016, 100er Zulassung, Neukauf

    5. Anhänger: Tema (Polen) 750 kg ungebremst, Neukauf 2019

    6. Anhänger: WM Meyer 1500 kg, Kipper, Neukauf 2020

    7. Anhänger: Schubbodenanhänger, Neukauf 2022, 100er Zulassung

    Einmal editiert, zuletzt von RS-AC 248 ()

  • Finde den jetzt nicht besonders durchdacht konstruiert, zum kippen aber man muß zusätzlich noch kleine Rämpchen dranstecken.

    Da gibt's aus Polen was imho besseres in der Größe, die Boro Mini Venus (schon wieder Planetenname :tongue:), die läßt sich ganz runterkippen. Ist sicher auch nicht teurer.

    "Laweta" sagen die übrigens zu jedem Autotransportanhänger, bedeutet eigentlich Lafette.


    Ich würde auch sagen bei der Tonnage gehören eher die blauen Alko Octagon Dämpfer dran als die roten.

    Stema AN 750-13 mit Hochplane - EZ 06/2006

    Tema(red) Carplatform 4021S - EZ 04/2018

    195er Zehnzöller Ballönchen Fan :)

  • zuerst mal: Danke Lars für deinen Erfahrungsbericht. :super:


    -----------------------------------------------------------


    Was ich interessant / komisch finde ( auch Frischling !):

    Schon beim 1. Ansehen der Bilder ist mir die Achse bzw. genauer Schwingen aufgefallen. Weil die sehen nicht nach den ALKO Hohlschwingen aus.

    Jetzt gibts theoretisch 3 Optionen:

    1. ALKO B 1200-5, 1350kg mit weicherer Federung (u.a. durch längere Schwingen)

    - passt aber meiner Meinung nach nicht so ganz mit der Größe der Bremstrommel (Radgröße wäre nochmal interessant) zusammen

    2. ALKO B 1600-1, 1600kg - die dann automatisch schon die gr. Radbremse 2361 hat

    - ich vermute, diese ist hier verbaut! Was von Neptun schon nicht schlecht wäre, dass sie bei der Achse noch schön etwas Luft lassen zum zGG des Anhängers - PLUS die große Bremse!

    3. ALKO B 1800-9, 1800kg

    - könnte allerdings auch diese verbaut sein... die hat jedenfalls auch die längeren Schwinghebel (175mm statt 160) - ist halt alles sehr schwer abzuschätzen von den Bildern her... :o Vllt. bekommt Neptun gute Preise für 'ne große Abnahmemenge... da lohnts ggf. nicht, verschiedene Achsen zu nehmen. Wobei als Endverbraucher (privat) Achsen über 1500kg (d.h. somit automatisch auch die große Bremse) meist EXTREM viel ausmachen preislich. Deshalb vllt. auch die roten Stoßdämpfer... weils 'ne 1800kg-Achse ist. Immer. Egal, was der Anhänger für'n zGG am Ende hat.


    Lars - 'n Foto vom Typenschild der Achse haste net noch zufällig gemacht?! :D


    ABER - in allen Fällen ist eins Fakt: Die Auflaufeinrichtung hat ein "GA" angegeben von 1500-2700kg. Lt. Frischling gingen Anhänger nicht unter diesen Wert abzulasten. Hier ists aber so. Ob nachträgl. abgelastet oder ab Werk. ;)


    Gruß Jonas

  • Stimmt natürlich. Die Rampen sind dran, weil ja der Heckquerträger für eine Stufe sorgt. Das gilt aber für den Mini Venus auch, wenn ich das richtig sehe. Bloß da sind die Rampen wohl fest montiert und stehen hinten 20, 30 Zentimeter über. Da finde ich es noch besser, wenn man sie abnehmen kann. Erst bei den größeren ist das eleganter gelöst. Naja und Laweta ist in diesem Fall tatsächlich der Handelsname.


    Jonas: Nee, kein Foto von der Achse. Wollte ich erst machen, war aber dann zu faul :imsorry:

    Beim Nächsten achte ich mal mehr auf Details.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

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    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

  • Das mit der 251 S ist mir gar nicht aufgefallen - die darf original an einem 1350 kg GG Anhänger eigentlich nicht verbaut sein, da hat Jonas völlig Recht.

    Nachträgliche Ablastung bei einem Mietanhänger wäre aber auch sehr ungewöhnlich, also etwas merkwürdig.

    Die 1800 kg Achsen sind sehr teuer, kann ich mir nicht vorstellen, dass die in einem eher billigen Anhänger verbaut sind, soweit der original nur 1350 kg hat.


    Die rausziehbaren Rampen sind doch grundsätzlichokay, der Verschluss hinten sieht wenig vertrauenserweckend aus,

    Beim nächsten mal ganz genau Achse und Papiere inspizieren. ;)