Parabelfeder - Blattfeder. Vorteil?

  • Guten Tag zusammen,

    'Kurzes Vorwort, weil ich hier noch nie aktiv geschrieben habe: Ich befasse mich damit, mittelfristig einen Anhänger zu erwerben. Dabei stolpert "man" ja unweigerlich über dieses Forum :). Nun tauchte für mich eine Frage auf, die ich mit der Suchfunktion nicht klären konnte. Dabei, hätt' ich gedacht, dass da irgendwo schon was dazu steht. Macht ja nix. Aber schlimmstenfalls nerve ich Euch mit einer Wiederholung. Nochmal zu mir: ich werde einen Anhänger nicht gewerblich nutzen. Es gibt aber im ländlichen Bereich ja immer was zu schleppen und es ist nicht schlecht unabhängig zu sein. Im Sinne steht mir ein Hochlader, mit Aufbauinnenmaß um 3m x 1,8m. Das Zugfahrzeug ist ein LandRover Defender. Weil der natürlich ziehen kann, was der Kugelkopf hergibt, habe ich bis zu 3,5to Anhängern geguckt. Klar ist, dass ich solch eine Zuladung seltenst bräuchte. Dagegen sprechen aber nur die Kosten (ist ja beileibe kein unwichtiger Aspekt, sogar ganz wesentlich ).

    Also, es ist nicht gesagt, dass ich nun so einen schweren Anhänger möchte, aber es ist mir dabei aufgefallen, dass Hapert seine 3,5to-Serie mit Parabelfeder, wie sie sie nennen, ausrüstet. Und Hapert hat auch ein Video, in dem sie bessere Federungseigenschaften und Komfort bewerben.


    Nun kenne ich Blattfedern vom Vorgänger meines Defenders. Der hatte Blattfedern, auf denen die Federblätter auf ganzer Länge aufeinander lagen. Die Eigendämpfung der Federn war so hoch, dass man kaputte Stossdämpfer gar nicht merkte. Irgendwann hatte der Zubehörmarkt auch für diesen Landy Parabolic-Blattfedern. Der Federungskomfort war natürlich besser, eben wegen weniger Reibung zwischen den Federblättern. Aber das macht die Dämpfer wieder wichtiger. Und ich habe hier gelernt, dass die Stossdämpfer beim Anhänger wenig verrichten können. Schon wegen ihres Wirkungswinkels. Wie sieht's also für diese Anhänger aus?


    Daneben kamen mir Blattfedern eher als Linear wirkend vor. So eine Gummifeder oder Spiralfeder wehrt sich immer mehr gegen Kompression, je mehr sie schon zusammengepresst wurde. Ist das beim Anhänger anders zu sehen ? Es hiesse ja sonst, dass ein voll beladener Anhänger mit Parabelfedern wenig Federreserve hat und dabei leichter durchschlägt ?


    Und dann wollt ich noch gern fragen, ob jemand von Euch vergleichend was zum Fahrverhalten sagen kann.


    Mit bestem Dank im voraus,

    Hendrik

  • Hallo Hendrik


    dein Name kommt mir bekant vor, ausm O-R-F, stimmts


    wenn mal die Suche hier benutz nach Ifor, da findest einiges zu Blattfedern, und auch mit Lemcotex findest was dazu, unsere Andrea steht auf Ifor mit Blattfedern und ist da recht begeistert davon


    Gruß Mani

  • Hallo Hendrik


    dein Name kommt mir bekant vor, ausm O-R-F, stimmts

    :weglach::weglach: Dann ist er Baggerfahrer...

    Der war gut Mani :thumbup:


    Von mir auch Ein "Hallo im Forum"

    Gruß Mario

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Daneben kamen mir Blattfedern eher als Linear wirkend vor.

    Für ein einzelnes Federblatt mag das stimmen.

    Aber bei Fahrzeugen sind das ja immer Federpakete, die unterschiedlich langen Elemente sorgen für die Progression. Parabelfeder bedeutet meines Wissen das die Blätter nicht an jeder Stelle gleich stark sind, also die Idee des Pakets auf die einzelenen Elemente ausgedehnt.


    Und ich habe hier gelernt, dass die Stossdämpfer beim Anhänger wenig verrichten können.

    Das bezieht sich in erster Linie auf die Gummifederachsen weil die eben eigendämpfend sind. Da wirken die Dämpfer dann auch nur in Zugrichtung, die Richtung in welche die Achse nicht dämpft.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo Mani, du liegst richtig :). Aber Baggern tu ich nicht. Selbst die Zeit des Anbaggerns ist lang vorbei..


    Zur Blattfeder: Nagele mich nicht drauf fest. Mein Weltbild ist so, dass eine viellagige Blattfeder die Lagen verschieden lang hat (die oberste am längsten, nach unten immer symmetrisch kürzer werdend), weil die Kraft Erteilung so funktioniert und die oberste Lage nicht einfach durchbiegt. (Derart ist eine Federlage am einfachsten herzustellen). Auch Parabelfedern behalten das Prinzip. Nur dass die wenigen Federlagen selbst unterschiedlich dick sind - in der Mitte der einzelnen Lage ist das Material dicker, als an den Rändern. Trotzdem eher kein progressives Verhalten.

    Ich bin aber kein Fahrwerksexperte.und hab nur von einem kleinen Ausschnitt der Welt ein bisschen an Ahnung. Lasse mich vielleicht nicht liebend gern, aber doch bereitwillig belehren :) ).

  • Wie? Achso, Gerhard ward gerufen ;)


    Aber ich sehe richtig - die Blattfederung der üblichen Anhänger ist ganz und gar die Ausnahme. Wer sie aber hat, ist zufrieden.

    Ich such mal nach den o.g Stichworten weiter.

    Bin ja neugierig, wie die unbeladen und beladen im Vergleich hinterherpoltern :)

  • Hallo Hendrik,


    wie der Mani schon geschrieben hat fahren (und vermieten) wir aus Überzeugung Ifor Williams.

    Hierbei habe ich mich immer auf mein Gefühl und meine Erfahrungen auch in Grenzsituationen verlassen. Ich habe allerdings mehr mit Pferdeanhängern zu tun.


    Nach meiner Erfahrung auch mit den erlesenen Premiumfahrwerken diverser Hersteller bin ich immer noch der Meinung die Ifor Williams liegen beladen wie leer einfach am besten auf der Straße.


    Schau mal hier:

    http://www.mayr-pferdeanhaenger.de/files/haengertest.pdf


    Einzig unser Ifor Williams CT 136 HD ist nicht so toll zu ziehen, es sei denn man widmet ihm Zeit... Er wiegt leer 540kg und hat eine zul. Gesamtmasse von 2,6t. Das Ganze auf 155R12C Bereifung die mit 6,2 Bar laufen soll. Das springt leer wie ein Ziegenbock. Steht ein Auto drauf ist alles gut. Leer läucht er mit etwa 1,9-2,1 Bar schön. Da aber niemand im Vermietalltag einen entsprechenden Kompressor mitführt haben wir uns auf 3,5-4 Bar eingependelt. Das geht. Aber man merkt halt das der Anhänger von der Federung her beladen besser fährt als unbeladen.

  • Hi,


    ich hab´s gehört. Schließlich hat mein Telefon gerade geläutet und der Mani war dran...

    Mit dem Thema Federung habe ich mich immer wieder beschäftigt, um die beste Lösung für den jeweiligen Einsatz zu finden. Grundsätzlich hat jede Art der Federung ihre Vor- und Nachteile. Daher habe ich mich beim letzten Anhänger auch für eine Gummiquetschfederung entschieden - aufgrund deren Vorteile. Im Prinzip gibt es die Gummifederung, die Torsionsstabfederung, die Torsionsschraubenfederung, die Blattfederung oder die Luftfederung oder eine Mischform aus zwei Arten. Alle Arten kann man so ausführen, dass man eine progressive Kennlinie erhält. Bei der Blattfederung ist das am einfachsten, bei der Luftfederung am schwierigsten.


    Das Produktvideo von Hapert, das die Vorteile bewirbt spricht vom Vergleich zur Torsionsfederung. Ich bin mir aber recht sicher, dass auf den Bildern keine Torsionsfederung zu erkennen ist.

    Wie auch immer die übliche Gummifederung hat sogar eine ganz leicht degressive Kennlinie.


    Aber um zum Punkt zu kommen, warum soll es etwas anderes sein, wie bei 98% der Autoanhänger? Ich meine es hat schon gute Gründe, warum diese Art der Federung so erfolgreich ist.


    Gruß

    Gerhard

  • Hi,


    vielleicht noch mal kurz als Überlegung nachgeschoben, wo die Vorteile der Gummifederung liegen, die ja nicht durch den größten Komfort glänzt: Sie ist preiswert, robust, wartungsfrei, langlebig und bietet eine (nicht die beste) gute Führung der Räder. Außerdem bietet sie fast immer das beste Verhältnis von Traglast und Eigenmasse.


    Gruß

    Gerhard

  • Moin, das mit der Langlebigkeit ist ein Aspekt, den ich gern noch fragen wollte. Eure Links sind schon wirklich informativ, und haben ihrerseits zu erweiterter Suche geführt. Und da war ein Artikel (ich finde ihn nur nicht wieder), in dem stand, daß man bei der Gummifederung von 10 Jahren an Lebensdauer ausgeht. Es war ein Bild eines Tandemanhängers dabei, an dem die Federung einer Achse erneuert wurde. Das Rad der nicht erneuerten Seite stand deutlich in der Luft.

    Ich schätze das muss man jetzt nicht überbewerten.

    Ich hab jetzt noch nie mitbekommen, dass mal wer die Gummifederung gewechselt hätte. Sollte man daran aber denken?

  • Das Problem der gesetzten Gummifedern betrifft vor allem Wohnwägen, die haben hohes Leergewicht und stehen praktisch ständig auf ihren Rädern.

    Ein normaler Transportanhänger hat darunter weniger zu leiden. Kommt daher sehr selten vor das Achsen deswegen ausgetauscht werden. Und ich bin mir sicher hier gibt's einige deren Anhänger die 10 Jahre überschritten haben.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • meine Achsen waren nach 18 Jahren fertig, also eine auf einer Seite, hab dann aber gleich alle 3 getauscht, weil die andern bestimmt auch nicht mehr viel länger gehalten hätten


    Allerdings hat mein Anhänger auch massig Kilometer runter, gibt Achsen die sind 30 Jahre und älter


    10 Jahre ist nichts für ne Achse

  • Ich hab beim Auwärter von 86 letztes Jahr getauscht..... aber auch nur, weil einer meinte er muss mit nem 600Kg Anhänger fast n m3 Beton holen.....:rolleyes:

    Und Nein, kenn den Pfosten nicht:D

  • moin

    Ohhh das waren dann über 2 Tonnen auf nen 600 kg Hänger :/. Wenn man davon ausgeht das die Tonne zwischen 2,3 und 2,5 t wiegt

    leicht überladen würd ich sagen :weg:

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    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • moin

    Ohhh das waren dann über 2 Tonnen auf nen 600 kg Hänger :/. Wenn man davon ausgeht das die Tonne zwischen 2,3 und 2,5 t wiegt

    leicht überladen würd ich sagen :weg:

    Ne Tonne wiegt 2,3 und 2,5 Tonnen??:confused::confused::confused::confused::super:

    1. Anhänger: Rydwan (Polen) Baujahr 2019, 100er Zulassung, Neukauf
    2. Anhänger: Stema 750 kg, Baujahr 2014, 100er Zulassung, Eröffnungsangebot für 289€
    3. Anhänger: Brenderup Bravo 600 kg, Baujahr 1996, gebraucht bei Ebay gekauft
    4. Anhänger: Syland (Polen) 1300 kg, Baujahr 2016, 100er Zulassung, Neukauf

    5. Anhänger: Tema (Polen) 750 kg ungebremst, Neukauf 2019

    6. Anhänger: WM Meyer 1500 kg, Kipper, Neukauf 2020

    7. Anhänger: Schubbodenanhänger, Neukauf 2022, 100er Zulassung

  • moin

    Ohhh das waren dann über 2 Tonnen auf nen 600 kg Hänger :/. Wenn man davon ausgeht das die Tonne zwischen 2,3 und 2,5 t wiegt

    leicht überladen würd ich sagen :weg:

    Sorry Raummeter meinte ich!

    Übrigens wer Fehler findet darf sie behalten :super:

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    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Hi,


    die Lebensdauer einer Gummifederung ist irgendwann am Ende, genau wie die einer Stahlfederung.

    Tatsächlich ist es so, dass Kunststoffe ein Relaxationsverhalten zeigen. D.h., dass sich ein Kunststoffbauteil, das aufgrund einer Belastung verformt wird, nach einiger Zeit diese Verformung langsam "annimmt". Dieser Effekt ist vor allem bei amorphen Kunststoffen zu beobachten.

    Da der Kunststoff der Gummifederung nicht amorph ist zeigen diese Achsen diesen Effekt praktisch nicht.


    Das andere ist, dass Kunststoffe z.B. unter UV-Einfluss altern. Die Empfindlichkeit hängt stark von der Sorte des Kunststoffs ab. Aus der Erfahrung heraus würde ich sagen, dass das aber überhaupt kein Problem ist, schon deswegen, weil die Gummis im Achsrohr gut geschützt innen liegen. Die Achsen von meinen Anhängern sind ca. 12, 17 und 14 Jahre alt. Ein Problem sehe ich da nicht auf mich zukommen.


    Auf der anderen Seite ist es so, dass Stähle die sehr häufig (stark) elastisch verformt werden zu einer Werkstoffversprödung neigen, aufgrund des Rastens der Gleitebenen im Metallgitter, irgendwann brechen.

    Also wenn man eine Stahlfederung gut gegen Rost schützt und selten fährt, hält die bestimmt länger als eine Gummifederung. Aber mal ehrlich... :/:S.


    Die Federlagen der Blattfederung haben unterschiedliche Längen, um dem Biegemoment in der Feder folgen zu können. Eine progressive Kennlinie erhält man bei der Blattfederung sehr einfach dadurch, dass die unterste Lage, die etwas dicker ist, nicht der gebogenen Form folgt, sondern gerade ist. Beim Einfedern legen sich die oberen Lagen langsam daran an. So steigt die Federrate mit steigender Belastung der Feder.

    Bei keiner anderen Federung kann man das so einfach machen, wie bei der Blattfederung.


    Gruß

    Gerhard

  • Hallo,


    ich hab auch mal eine Frage zu den Federungen. Standard ist ja die Gummifederachse.

    Nun hab ich auch das Video von Harpert gesehen. Und angeblich läuft der Hänger mit Prabelfederung viel Ruhiger. Ist das auch im Vergleich zur Gummifederung so?


    Ich suche ein Hänger der auch voll beladen oder teil beladen möglichst wenig hüpft und springt. Oder auch mal auf einem Feldweg ruhig bleibt.

    Loht sich da der Mehrpreis zur Standard Gummifederung oder ist der unterschied nur minimal und das Video nur Marketing.